Aufgrund ihrer Geschichte der kolonialen Unterdrückung und Ausbeutung durch die Länder Europas und der USA wird die aktuelle geopolitische Verschiebung in Richtung multipolarer Weltordnung in Afrika besonders begrüßt. Sie ermöglicht den afrikanischen Ländern, sich aus den noch immer bestehenden Abhängigkeiten von ihren ehemaligen Kolonialherren zu lösen.
Mit China und Russland betreten zwei neue Akteure die geopolitische Bühne, die eine Alternative zur Hegemonie des Westens bieten. Das Versprechen einer Weltordnung ohne die gewohnte westliche Dominanz, dafür aber mit internationalen Beziehungen auf Augenhöhe gleichberechtigter, souveräner Staaten, trifft daher in Afrika auf besonders viel Resonanz. Die Ausbildung einer multipolaren Ordnung und der Diplomatisierung der internationalen Beziehung wird daher in Afrika unterstützt.
Das bekam Frankreich zu spüren, das aus dem Sahel regelrecht vertrieben wurde. Auch Deutschland musste Mali verlassen und seine Militärpräsenz dort aufgeben. Deutschland setzte auf Niger und wollte sich dort festsetzen. Doch auch dort wurde die dem Westen freundlich gesonnene Regierung gestürzt. Nach dem Militärputsch wurde Frankreich aus dem Land geworfen und dann die EU-Einsätze aufgekündigt. Deutschland musste sich auch dort zurückziehen, hält aber noch eine Präsenz der Bundeswehr am Luftdrehkreuz am Flughafen in der nigrischen Hauptstadt Niamey aufrecht.