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Von Wladimir Awatkow
Informationen über den Tod des Präsidenten der Islamischen Republik Iran, Ebrahim Raisi, des Außenministers Hossein Amir-Abdollahian, des Imams von Täbris, Mohammad Ali Ale-Hashem, und des Gouverneurs der iranischen Provinz Ost-Aserbaidschan, in der sich der Hubschrauberabsturz ereignete, Malek Rahmati, wurden offiziell bestätigt.
Irans Präsident Ebrahim Raisi bei Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen
Ebrahim Raisi traf am Sonntagnachmittag mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew zusammen. Nach den offiziellen Veranstaltungen bestieg Raisi seinen amerikanischen Hubschrauber vom Typ Bell 212 und flog mit der Delegation zurück nach Iran. Etwa eine halbe Stunde später tauchten Nachrichten über die harte Landung des Hubschraubers in den Bergen auf. Am Morgen gaben die iranischen Medien offiziell den Tod der Delegation bekannt.
Die Situation sieht nach einem geplanten Ablenkungsmanöver aus. Vor allem vor dem Hintergrund des Attentats auf den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico, dem Putschversuch im Kongo und Gerüchten über einen Putschversuch gegen Recep Tayyip Erdoğan.
Zuvor hatten türkische Medien über ein angebliches Komplott gegen Präsident Erdoğan berichtet. In der Nacht vom 15. auf den 16. Mai hielt der türkische Staatschef eine Dringlichkeitssitzung mit den Leitern des Geheimdienstes und des Justizministeriums ab und berief am nächsten Tag den Leiter des Innenministeriums ein. Dies erinnert an den Putschversuch von 2016, nach dem die Türkei ihre Kontrolle über die Armee verstärkte und härter gegen Illoyale vorging. Interessant ist das Zusammentreffen dieser Ereignisse mit der Diskussion über eine neue Verfassung, die die Macht des Präsidenten weiter stärken könnte.
Irgendjemand in der Welt setzt eindeutig auf Eskalation und globale Konflikte. Die Spannungen im Nahen Osten und im Südkaukasus nehmen zu. Der Versuch, den türkischen Präsidenten aus dem Weg zu räumen, unterstreicht dies nur noch mehr. Die westlichen Mächte, insbesondere die USA, sind weder an einer unabhängigen und starken Türkei noch an einem stabilen Iran interessiert. Es ist offensichtlich, dass der Westen die Lage in der Region weiter zuspitzen will.
Eines der strategischen Interessen der USA besteht darin, einen regulären Transit durch den Südkaukasus zu verhindern, der ihren geopolitischen Zielen zuwiderläuft. Die Verschärfung alter Konflikte zwischen der Türkei und Iran zum Beispiel passt ebenfalls in diese Strategie.
Der Tod hochrangiger iranischer Persönlichkeiten kann als Hebel zur weiteren Destabilisierung der Region eingesetzt werden.
Eine unabhängige Politik von Ländern, die nicht unter der Kontrolle der USA stehen, entspricht nicht in den Plänen Washingtons.
Solche Aktionen können jedoch auch das Gegenteil bewirken, indem sie zur Einigung der Staaten in der Region beitragen. Die Staats- und Regierungschefs Russlands, Pakistans, der Türkei, Iraks und Indiens haben bereits ihr Beileid zum Tod des iranischen Staatschefs und der weiteren Politiker bekundet.
Meinung Und wenn es kein Unfall war? Was der Tod von Raisi bedeuten könnte
Wie auch andere Länder schickte Russland am Abend des 19. Mai Hilfe zum Absturzort: zwei Flugzeuge und ein Rettungsteam des Katastrophenschutzministeriums. Präsident Wladimir Putin und der iranische Botschafter in Moskau, Kazem Jalali, trafen sich im Zusammenhang mit der Katastrophe zu einem Gespräch.
Besondere Aufmerksamkeit sollte den internen Prozessen Irans gewidmet werden. Der Tod von Raisi stärkt die Position von Mojtaba Chamenei, dem Sohn von Irans oberstem Führer Ali Chamenei, und macht ihn zum wichtigsten Kandidaten für die Nachfolge seines Vaters. Raisi war Mojtabas Konkurrent, und Russland hat ihn aktiv unterstützt, wobei es die Komplexität der iranischen Politik vielleicht nicht ganz verstanden hat.
Bei dem Absturz kamen nicht nur hochrangige Politiker, sondern auch klare Befürworter der russisch-iranischen Zusammenarbeit ums Leben.
Der Tod eines Präsidenten ist für das iranische System, wie für jedes andere auch, ein schwieriges und belastendes Ereignis. Die Regierung muss umstrukturiert und Neuwahlen müssen organisiert werden, aber ohne Einfluss von außen besteht keine Gefahr eines Zusammenbruchs des Systems, da der Präsident nach dem geistlichen Führer die zweitwichtigste Person im Land darstellt.
Das größte Risiko für Iran ist die mögliche Reaktion der zum Protest bereiten Massen, die den Tod des Präsidenten als Signal zum Handeln verstehen könnten. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die politischen Auswirkungen des Todes des konservativen Führers der Islamischen Republik den russisch-iranischen Beziehungen, die sich in den letzten Jahren verstärkt haben, keinen schweren Schlag versetzen.
Die Welt befindet sich in einer Eskalationsfalle. Das Wandern am Abgrund ist zur Norm geworden.
Wladimir Awatkow ist ein russischer Politikwissenschaftler, Turkologe, Leiter der Abteilung für den Mittleren und Post-Sowjetischen Osten am Institut für Nationale Forschung der Russischen Akademie der Wissenschaften.
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