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Ab September wohl wieder höhere Inflation – Tanken bald wieder ohne Rabatt

Ab September wohl wieder höhere Inflation – Tanken bald wieder ohne Rabatt

Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Malte Ossowski / SVEN SIMON/ Global Look PressDurch den Tankrabatt fielen die Spritpreise zum 1. Juni 2022 auf unter zwei Euro (Symbolbild).

Der Tankrabatt wird in den Beispielrechnungen der Entlastungspakete noch eingepreist, obwohl der wohl verpufft ist. Doch selbst mit dem Rabatt lagen die Spritpreise teils sehr nahe an dem Niveau vor der von Finanzminister Lindner eingeführten Steuererleichterung. Zum 1. Juni war zur Entlastung der Autofahrer die Energiesteuer auf Benzin und Diesel gesenkt worden.
An der Maßnahme des Finanzministeriums gab es viel Kritik, zum einen, dass es eine Art Entlastung mit der Gießkanne sei, die nicht nur den wirtschaftlich Schwächeren zukomme. So sagte Frank Wernecke, der Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi, gegenüber dpa, Sportwagenfahrer und Unternehmen mit Dienstwagenflotten bräuchten “ebenso wenig finanzielle Unterstützung des Staates wie die Spekulanten an den Treibstoffbörsen”. Auch Ifo-Präsident Clemens Fuest beschrieb den Rabatt als Steuergeschenk für Reiche. “Er kommt Menschen mit höherem Einkommen und höheren Spritausausgaben zugute”, so Fuest. Zudem gab es Kritik daran, dass der Rabatt von allen finanziert wurde. Daran rieben sich nicht nur jene, die kein Kraftfahrzeug führen.

Ein weiterer Kritikpunkt war, dass er ein aus Steuergeldern geschöpftes Geschenk für Ölmultis sei, weil diese die Subventionen nicht weitergeben. Auch das Statistische Bundesamt stellte Ende Juni fest, dass Spritpreise an Tankstellen in Deutschland weiter auf hohem Niveau waren, trotz des Tankrabatts.

Preisschock an der Tanksäule: Rentner gezwungen, sein Auto abzugeben – 9-Euro-Ticket die Lösung?

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Von den Einsparungen in Höhe von rund 35 Cent bei Super E10 und 17 Cent bei Diesel pro verkauftem Liter komme nicht ausreichend bei den Verbrauchern an, kritisierten viele. Laut den Ökonomen des Münchner Ifo-Instituts haben die Mineralölfirmen den Tankrabatt allerdings schon weitergegeben, bei Diesel sogar zu 100 Prozent und bei Super-Benzin zu 85 Prozent, doch seien die Preise derweil weiter gestiegen – das war auch die Begründung der Konzerne. Die Monopolkommission begrüßte in ihrem Gutachten Anfang Juli die von Wirtschaftsminister Robert Habeck angestoßene Sektoruntersuchung in der Ölbranche, hält von der ebenfalls vorgeschlagenen Gewinnabschöpfung jedoch wenig.

Laut dem Statistischen Bundesamt wirkten sich seit Juni 2022 sowohl das 9-Euro-Ticket als auch der Tankrabatt leicht dämpfend auf die Inflation aus, die allerdings im Juli 2022 immer noch bei 7,5 Prozent lag.

Fakt ist, dass Mineralölkonzerne derweil Rekordgewinne einfahren konnten. In diesem Jahr lagen die Gewinne bei Shell, Total und Repsol so hoch, dass die Energieriesen enorme Aktienrückkäufe planten.

Da der Tankrabatt am 31. August endet, warnen einige Stimmen, dass nicht erst ganz zum Monatsende der Tank gefüllt werden solle. Laut ADAC müssen die Spritpreise zum September aber nicht unbedingt sprunghaft steigen. Die Tankstellen hätten ein Interesse daran, im August noch niedrig versteuerten Kraftstoff in ihre Tanks zu füllen, den sie auch über den 1. September hinaus noch verkaufen können, erklärte der Autoclub am Mittwoch in München. Dennoch rät auch der ADAC, sich vor Ende des Rabatts rechtzeitig nach günstigen Tankgelegenheiten umzusehen. Schon jetzt sind die Preise wieder relativ hoch.

Im bundesweiten Schnitt kostet ein Liter Diesel laut ADAC derzeit 1,925 Euro, 3,5 Cent mehr als vor einer Woche. Superbenzin der Sorte E10 kostet im Schnitt 1,708 Euro, im Wochenvergleich quasi unverändert. In den Vorwochen war Super zeitweise etwas günstiger geworden.

Auch das 9-Euro-Ticket läuft zu Ende August aus, ab Herbst kommt dann die Gasumlage. “Ab September ist wieder mit einer Beschleunigung der Inflation zu rechnen”, schätzt Sebastian Dullien vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung. 

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