Der Tankrabatt wird in den Beispielrechnungen der Entlastungspakete noch eingepreist, obwohl der wohl verpufft ist. Doch selbst mit dem Rabatt lagen die Spritpreise teils sehr nahe an dem Niveau vor der von Finanzminister Lindner eingeführten Steuererleichterung. Zum 1. Juni war zur Entlastung der Autofahrer die Energiesteuer auf Benzin und Diesel gesenkt worden. An der Maßnahme des Finanzministeriums gab es viel Kritik, zum einen, dass es eine Art Entlastung mit der Gießkanne sei, die nicht nur den wirtschaftlich Schwächeren zukomme. So sagte Frank Wernecke, der Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi, gegenüber dpa, Sportwagenfahrer und Unternehmen mit Dienstwagenflotten bräuchten “ebenso wenig finanzielle Unterstützung des Staates wie die Spekulanten an den Treibstoffbörsen”. Auch Ifo-Präsident Clemens Fuest beschrieb den Rabatt als Steuergeschenk für Reiche. “Er kommt Menschen mit höherem Einkommen und höheren Spritausausgaben zugute”, so Fuest. Zudem gab es Kritik daran, dass der Rabatt von allen finanziert wurde. Daran rieben sich nicht nur jene, die kein Kraftfahrzeug führen.
Ein weiterer Kritikpunkt war, dass er ein aus Steuergeldern geschöpftes Geschenk für Ölmultis sei, weil diese die Subventionen nicht weitergeben. Auch das Statistische Bundesamt stellte Ende Juni fest, dass Spritpreise an Tankstellen in Deutschland weiter auf hohem Niveau waren, trotz des Tankrabatts.