Boris Palmer ist als Oberbürgermeister von Tübingen erneut wiedergewählt worden. Er setzte sich mit einer absoluten Mehrheit von 52,4 Prozent der Stimmen gegen seine Konkurrenten durch, so das Ergebnis nach Auszählung aller Wahllokale. Der für saloppe Sprüche und knallharte Formulierungen gefürchtete Palmer sah sich kurz vor den Wahlkampfnominierungen noch mit einem Parteiausschluss Verfahren konfrontiert. Er ist seit 25 Jahren grünes Parteimitglied.
Palmer entschied sich im Januar dazu, nach seiner Zustimmung zu einem Landesschiedsgerichtsangebot, die Grünen-Mitgliedschaft bis Ende 2023 ruhen zu lassen, nicht der von seinem Stadtverband initiierten Urwahl zu stellen und damit als unabhängiger Kandidat anzutreten. Die Wahlbeteiligung lag bei 62,6 Prozent. Am Wahlabend dankte der frisch gekürte Oberbürgermeister seinen Unterstützern mit den Worten:
“Es ist eine ungewöhnliche Situation, ohne Partei im Rücken in einen solchen Wahlkampf zu gehen.”