Erdoğan auf Balkan-Reise – Griechenland warnt NATO vor zweitem Krieg auf europäischem Boden
Das Hauptziel der Bemühungen zur Schaffung eines Getreidekorridors bestand darin, sicherzustellen, dass mit Getreide und anderen Lebensmitteln beladene Schiffe, die aufgrund von Minen in den ukrainischen Häfen festsitzen, auslaufen könnten. Damit sollte die drohende Nahrungsmittelkrise in den Entwicklungsländern abgewendet werden.
Nach Ansicht des türkischen Präsidenten sollte möglichst bald mit Getreidelieferungen aus Russland begonnen werden, damit ausreichende Mengen auch in die armen Länder gelangen.
Der russische Präsident Putin hatte jüngst die Umsetzung des Abkommens über die Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine kritisiert. Die Leidtragenden seien die von Armut bedrohten Länder, da das Getreide aus den ukrainischen Häfen nicht – wie ursprünglich zugesichert – an sie gehe, sondern vor allem nach Europa. “Es hat sich herausgestellt, dass wir ein weiteres Mal einfach nur grob abgezockt wurden, wie man im Volksmund sagt”, erklärte der Kremlchef. Darüber werde er “unbedingt” mit dem türkischen Präsidenten Erdoğan reden, so Putin. Mit seiner Äußerung empörte er sich darüber, dass das Getreide nicht in “die sich entwickelnden ärmsten Länder, sondern in Länder der EU” gehe.
Vertreter der Vereinten Nationen und Russlands trafen sich am Mittwoch in Genf, um die russischen Beschwerden darüber zu erörtern, dass westliche Sanktionen die Getreide- und Düngemittelausfuhren des Landes trotz des UN-Abkommens behindern.
Ismini Palla, U.N.-Sprecherin der Schwarzmeer-Getreide-Initiative, sagte, der Rückgang der weltweiten Weizenpreise im August sei zum Teil auf die Wiederaufnahme der Exporte aus der Ukraine zurückzuführen. Die Sicherstellung der Versorgung mit Nahrungsmitteln und Düngemitteln sei entscheidend für die Aufrechterhaltung dieses Trends.