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Auf dem AfD-Parteitag in Riesa in Sachsen ist Tino Chrupalla als Parteichef wiedergewählt worden. Chrupalla setzte sich mit 53,4 Prozent gegen den einzigen Gegenkandidaten Norbert Kleinwächter durch, dieser erhielt 36,3 Prozent der Stimmen. 55 Delegierte stimmten für keinen der beiden Kandidaten, daneben gab es eine Enthaltung.
Zweite Vorsitzende wurde Alice Weidel, für die 360 der 538 Delegierten stimmten. 20,8 Prozent stimmten für den EU-Abgeordneten Nicolaus Fest, 64 Delegierte stimmten für keinen der beiden Kandidaten, drei enthielten sich.
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Die Delegierten hatten am Freitag zudem die Satzung der AfD geändert, sodass künftig theoretisch auch eine Einzelspitze möglich ist. Der Thüringer Landeschef und Partei-Rechtsaußen Björn Höcke hatte sich dafür eingesetzt. Am Samstag stimmte der Parteitag jedoch dafür, es dieses Mal noch bei einer Doppelspitze zu belassen. Zusammen führen Weidel und Chrupalla nun sowohl die Bundestagsfraktion als auch die Bundespartei an.
Chrupalla steht bereits seit November 2019 an der Parteispitze. Bei seiner ersten Wahl auf dem damaligen Parteitag in Braunschweig hatte er 54,5 Prozent der Stimmen geholt. Nach dem Weggang von Co-Chef Jörg Meuthen führte er die Partei zuletzt allein.
Als Stellvertreter der beiden Parteivorsitzenden wurden der bisherige Parteivize Stephan Brandner mit 72,4 Prozent, der Bundestagsabgeordnete Peter Boehringer (55,4 Prozent) und seine Fraktionskollegin Mariana Harder-Kühnel (74,6 Prozent) in den engeren Führungszirkel der AfD gewählt.
In seiner Bewerbungsrede richtete Chrupalla schwere Vorwürfe gegen seine innerparteilichen Gegner und beklagte die Flügelkämpfe im bisherigen Bundesvorstand sowie “hinterhältige Angriffe” gegen ihn. Chrupalla warb zudem für eine Abgrenzung zur CDU und FDP:
“Wir wollen CDU und FDP überflüssig machen.”
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Die AfD mache nicht mit bei “Impfpflicht, Krieg und offenen Grenzen”, so Chrupalla. Kleinwächter sagte in seiner Bewerbungsrede, man müsse “aus dem Tief, in dem wir sind, dringend rauskommen”. Er sprach sich für Einigkeit und Disziplin in der Partei und einen neuen Stil der Kommunikation aus. Weiter plädierte er für einen “liberal-konservativen” Kurs der AfD.
Weidel forderte mehr Geschlossenheit und sagte, man müsse mit den haltlosen Anwürfen in der Öffentlichkeit aufhören. Die AfD sei kein Auslaufmodell, “sondern die Partei der Zukunft”.
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