Die AfD erreicht erneut in einer jüngsten Umfrage Rekordwerte. In der Forsa-Befragung für das Trendbarometer von RTL und ntv legt die Partei im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt zu und kommt nun auf 23 Prozent. Das sei der höchste Wert, “den Forsa je für die AfD auf Bundesebene gemessen habe”, teilte RTL am 19. Dezember mit. Einen Tag später beschäftigen sich die Redaktionshistoriker des Nachrichtenmagazins Focus mit dem anscheinend nicht erklärbaren Phänomen. Unterstützend beziehungsweise ergänzend werden im Artikel Aussagen des Forsa-Chefs in seinem letzten Forsa-Newsletter des Jahres eingesetzt. Das Ergebnis bedient mit voller Punktzahl die Cliché-Verleumdung der kritischsten Oppositionspartei im Bundestag.
Der Focus-Artikel resümiert kurz vor dem Jahresende, indem er sich an das eigentliche Thema herantastet:
“2023 neigt sich dem Ende zu. Es war ein politisch turbulentes Jahr, das vor allem der AfD nutzte. Die Partei profitierte von den zahlreichen Querelen der Ampelregierung.”
“Querelen” ist dabei die sehr wohlwollende Umschreibung des Begriffs Volldesaster oder auch Vollversagen. Gleich im vierten Satz des Hauptartikels geht es dann schon in die Vollen:
“Während das Bündnis aus FDP, Grünen und SPD viele Krisen bewältigen muss und an Zuspruch verliert, erhielt die AfD mehr Zulauf als die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) im Herbst 1930.”