Die Kämpfe in der Ukraine, bei denen Drohnen und Raketen in großem Umfang eingesetzt wurden, hätten Lücken in der Luftverteidigung europäischer Staaten aufgedeckt, die nach Ansicht von Experten nur schwer, langwierig und teuer zu schließen seien, berichtete die Nachrichtenagentur Agence France-Presse (AFP).
Sie stellte fest, dass viele westliche Länder ihre Luftabwehrkräfte seit dem Ende des Kalten Krieges erheblich reduziert hätten. Wie aus einem Bericht französischer Abgeordneter hervorgehe, habe beispielsweise Paris acht seiner neun Flugabwehrartillerieregimenter abgeschafft.
Die NATO-Staaten hätten sich in jüngster Zeit wieder der Luftverteidigung zugewandt, da immer mehr Staaten Marschflugkörper, ballistische Kurzstreckenraketen und unbemannte Luftfahrzeuge erwerben, so der pensionierte US-Marineoberst Mark Cancian, leitender Berater am Zentrum für strategische und internationale Studien (CSIS). Bislang gebe es jedoch noch nicht viele solcher Waffen, sagte er. Cancian fügte hinzu:
“Ich denke, dass es in fünf Jahren viel mehr von ihnen [Luftabwehrwaffen] geben wird, aber das wird der Ukraine jetzt nicht helfen.”
Die ukrainischen Behörden hatten wiederholt westliche Länder gebeten, mehr Luftabwehrsysteme zu liefern. Washington und Berlin übergaben Kiew Patriot-Boden-Luft-Raketensysteme, während Frankreich und Italien die Lieferung von SAMP/T-Luftabwehrsystemen zusagten. Moskau verurteilt die Waffenlieferungen an Kiew.