Obwohl sie ordentlich “plombiert” und am Hafen Betina auf der Adriainsel Murter verankert war, verschwand die 35-Meter-Yacht des russischen Oligarchen Alischer Usmanow auf mysteriöse Weise. Es handelt sich um eine von insgesamt fünf Yachten im Besitz russischer Staatsbürger, die derzeit in Kroatien wegen der verhängten Sanktionen beschlagnahmt sind. Inzwischen wurde bekannt, dass sich die Yacht irgendwo in der Türkei befindet – aber die Schlüsselfrage, wie und mit wessen Unterstützung die Sanktionen des Westens verletzt wurden, bleibt weiterhin ungeklärt.
Niemand weiß etwas, und die “Irina VU” ist schon lange verschwunden, mehr als drei Monate. Die Verantwortung wird bei der Regierungsspitze bzw. im zuständigen Ministerium gesucht. Dieses Versäumnis wird als Unfähigkeit Kroatiens wahrgenommen, jene unter Sanktionen stehenden Vermögenswerte unter Kontrolle zu halten, und die Medien haben auf der Suche nach den Schuldigen ein großes Fass aufgemacht und behaupteten, dies sei ein unglaubliches Versäumnis.
In der Zwischenzeit entließ der Minister für See, Verkehr und Infrastruktur der Regierung von Premierminister Andrej Plenković, Oleg Butković, drei Offiziere, die er für den Skandal verantwortlich macht. Er bestätigte, dass sich die Yacht während des Auslaufens aus den kroatischen Hoheitsgewässern bei der Hafenbehörde in Dubrovnik gemeldet hat und die Besatzung eine Genehmigung zum Auslaufen erhalten hatte, da die Hafenbehörde “keine Kenntnis davon hatte, dass es Yachten in Kroatien gab, die beschlagnahmt und versiegelt waren”.