Weißrussische Flugzeuge der Su-Linie sollen nun in der Lage sein, nukleare Waffe zu tragen. Dies gab der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko bei einem Besuch der Minsker Mechanik-Fabrik, die nach Sergei Wawilow benannt ist, bekannt. Lukaschenko habe nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur BelTA zudem daran erinnert, dass er die entsprechende Entscheidung gemeinsam mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bei einem Treffen in St. Petersburg angekündigt hatte. BelTA zitierte den weißrussischen Staatschef mit den Worten:
“Denken Sie, dass wir bloß quasseln? Alles ist bereit!”
Die Präsidenten hatten sich Ende Juni getroffen, wobei eines der Gesprächsthemen die Ausbildungsflüge der USA und anderer NATO-Länder waren. Lukaschenko vertritt die Auffassung, dass der Westen “sich darauf vorbereitet, nukleare Sprengköpfe und nukleare Ladungen zu tragen”, und forderte den russischen Präsidenten daher zu einer Gegenreaktion auf. Wörtlich hatte er gesagt:
“Bitte helfen Sie uns, zumindest die Flugzeuge, die wir haben und die Atomsprengköpfe tragen können, anzupassen.”
Wladimir Putin wies seinerseits darauf hin, dass Weißrusslandüber eine große Anzahl von Su-25-Kampfflugzeugen verfüge, die entsprechend aufgerüstet werden könnten. Das russische Staatsoberhaupt betonte:
“Diese Modifizierung sollte in russischen Flugzeugwerken durchgeführt werden.”
Alexander Lukaschenko hatte seine Bedenken fünf Tage später bei einem Treffen mit dem russischen Außenminister Sergei Lawrow abermals zum Ausdruck gebracht. Ende Juli erklärte der weißrussische Staatschef dann, dass Weißrussland nach der Umrüstung “üben wird”. Wenn die NATO die Ausbildungsflüge der Flugzeuge, die nukleare Sprengladungen tragen können, einstelle, “werden wir es nicht tun, wir brauchen es nicht.”
Lukaschenko hat allerdings nicht präzisiert, wie viele der in Weißrussland im Einsatz befindlichen Flugzeuge bereits umgerüstet worden sind.