Mein Plan war, in Russland die Übersetzung meines Buches ins Russische zu beaufsichtigen, eine Woche in Moskau zu verweilen und dem russischen Sender Kanal Eins ein Interview zu geben. Anschließend wollte ich wieder nach Hause in die USA zurückkehren. So viel zum Plan.
Es war vorgesehen, dass ich in diesem Sommer vor dem US-Kongress zum Vorgehen von Präsident Joe Biden gegen mich und zur Instrumentalisierung des Justizministeriums aussagen sollte. Bestens ausgelegte Pläne. Einige Tage nach meiner Ankunft in Moskau hielt ich eine Pressekonferenz, in der ich erklären musste, dass ich nicht in die USA zurückkehren könne.
Der Grund dafür ist, dass ich dort in einem Schauprozess einer Reihe von Vergehen angeklagt und möglicherweise verurteilt werden könnte, darunter Verstöße gegen Sanktionen, Verstöße gegen das FARA (Foreign Agents Registration Act – Gesetz zur Registrierung von ausländischen Agenten) und einiges andere.
Gegen mich liegt eine versiegelte Anklage des Justizministeriums vor, weshalb ich immer noch nicht weiß, worum es geht. Mein Rechtsanwalt warnte mich, dass nach geltendem US-Recht in der versiegelten Anklage Anschuldigungen gegen mich stehen könnten, von denen ich erst dann erfahren würde, nachdem ich in Gewahrsam genommen worden bin. Ein US-Kongressabgeordneter sagte mir zudem, er fürchte um meine physische Sicherheit, sollte ich in die USA zurückkehren.