Der US-Zeitung Wall Street Journal (WSJ) liegt ein 17-seitiger Entwurf eines Friedensvertrags vor, der im April 2022, etwa sechs Wochen nach Kriegsbeginn, von russischen und ukrainischen Unterhändlern ausgearbeitet wurde. Der Entwurf zeigt laut WSJ die “tiefgreifenden Zugeständnisse, die die Verhandlungsführer sowohl auf russischer als auch auf ukrainischer Seite erwogen, als Kiew in den ersten Kriegswochen mit Problemen zu kämpfen hatte”. Russland war laut WSJ von der “Entschlossenheit der ukrainischen Verteidigung” überrascht worden – und offenbar ebenfalls gesprächsbereit.
Laut WSJ kann das Dokument auch unter dem Aspekt studiert werden, welche Zugeständnisse Russland von der Ukraine heute fordern könnte – wobei die Zeitung einräumt, dass Russland angesichts der besseren militärischen Lage wesentlich strengere Forderungen erheben würde.