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Baden-Württemberg: Kriegsspiele in Donaueschingen – Bundeswehr übt in belebter Innenstadt

Baden-Württemberg: Kriegsspiele in Donaueschingen – Bundeswehr übt in belebter Innenstadt

© Bundeswehr / Anne-Sophie ZedlerDas 292. Jägerbataillon der Bundeswehr patrouilliert in der Innenstadt von Donaueschingen.

Soldaten des Jägerbataillons 292, die bewaffnet und in voller Montur durch die baden-württembergische Stadt Donaueschingen patrouillierten, sorgten im April für verwunderte Blicke bei den dortigen Anwohnern. Die Soldaten übten in der kleinen Stadt sechs Tage lang für den im Herbst anstehenden Einsatz in Mali, wie die Bundeswehr am Freitag mitteilte. Demnach fanden entsprechende Übungen erstmals nicht nur in Waldgebieten, sondern auch in der Donaueschinger Innenstadt statt. 

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“Wir bereiten uns hier auf den Einsatz in Mali vor, weil wir hier viele reale Situationen abbilden können”, wird Ausbildungsleiter Hauptmann Pascal Hille in einer Pressemitteilung der Bundeswehr zitiert. “Zum Beispiel kann man hier das Fahren mit großen Fahrzeugen in engen Gassen üben und muss, wie auch in der Realität, Rücksicht auf die Bewohner einer belebten Stadt nehmen.” Für den Hauptmann, der vor einigen Jahren selbst in Mali stationiert war, bot die ungewöhnliche Übung eine einmalige Gelegenheit, jene Situationen zu trainieren, die er “so oder so ähnlich im Einsatz erlebt” habe. 

Das Jägerbataillon 292 umfasst insgesamt 900 Soldaten und gliedert sich in eine Versorgungs- und eine Unterstützungskompanie, drei Jägerkompanien sowie eine Schwere Jägerkompanie. Es untersteht der Deutsch-Französischen Brigade. Das Bataillon “stellt Kräfte für die Bündnis- und Landesverteidigung und Eingreifoperationen und hat eine besondere Befähigung zum Einsatz in urbanem und sonstigem schwierigen Gelände”, heißt es auf der Internetseite der Bundeswehr.

Um die Bedingungen im Einsatz so real wie möglich simulieren zu können, übten die Soldaten des Jägerbataillons in voller Montur und trugen Waffen. Auch drei voll ausgerüstete, gepanzerte Radfahrzeuge kamen demnach zum Einsatz. Bei dem mehrtägigen Manöver setzte die Bundeswehr laut eigenen Angaben auf die Simulation alltäglicher Situationen, die den Soldaten auch in Mali begegnen, darunter auch das Aufspüren von Sprengfallen. 

Man habe sich bewusst dazu entschieden, Teile der Übung in sehr kleinen Ortschaften abzuhalten, erklärte ein Sprecher des Bataillons dem SWR. Gleichzeitig seien aber auch die weitläufigen Flächen des Umgebungsterrains von Vorteil gewesen. Denn in Mali müsse man mit den großen Fahrzeugen einerseits in sehr beengten Dörfern klarkommen – gleichzeitig habe man im dortigen Einsatzgebiet aber auch große, weite Flächen.

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Auch die örtliche Polizei wurde in das Manöver eingebunden. “Absitzen, Ausrüstung anlegen und sammeln. Meine nächste Absicht ist es, um neun Uhr beim Polizeirevier zu sein”, befahl der Zugführer den anwesenden Soldaten über Funk. Dort angekommen, sicherten die Jäger vorerst die Umgebung, heißt es in der Mitteilung der Bundeswehr. “Die Polizei ist sehr wichtig für unseren Auftrag. Durch sie erfahren wir, wo es Konflikte gibt”, so Hille. Genau das habe man auf der Polizeiwache besprochen.

In dem fiktiven Übungsszenario erklärte der Polizeichef den Soldaten demnach, dass es einen Konflikt zwischen den Ortschaften Aasen, wo vorwiegend Ackerbauern lebten, und Immenhöfe, ein Dorf mit Viehzüchtern, gäbe. “In Mali sind das reale Konflikte, die auch blutig ausgefochten werden”, erklärte Hille, für den es mit seinen Jägern daraufhin weiter zur Erkundung der beiden Ortschaften ging. Eines steht allerdings fest, vergessen werden die Anwohner diese ungewöhnliche Übung so schnell nicht. 

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