Quelle: www.globallookpress.com © Carsten Koall Claus Weselsky, der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), spricht auf einer Pressekonferenz über die von der GDL im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn AG angekündigten weiteren Streiks (in Berlin am 4. März 2024).
Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) hat weitere Streiks bei der Deutschen Bahn AG (DB) angekündigt. Der erste Streik werde am Mittwochabend um 18:00 Uhr im Güterverkehr beginnen, am Donnerstag folge ab 02:00 Uhr der Personenverkehr, sagte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky. Das berichtet unter anderem die Tagesschau am Montag.
Dieser Arbeitskampf soll vorerst 35 Stunden dauern. Weselsky erläuterte dazu:
“35 Stunden deshalb, damit jeder in der Republik merkt, worum es uns geht: nämlich um die 35-Stunden-Woche” … Es ist die GDL, die in dieser Tarifrunde bereits umfangreiche Zugeständnisse gemacht hat, und es ist der Bahnvorstand, der sich keinen Millimeter bewegt und die GDL-Mitglieder in weitere Streiks treibt.”
GDL bricht Verhandlungen mit Bahn ab – Neue Streiks drohen
Anschließend würden “Wellenstreiks” folgen, erklärte Weselsky. Die Gewerkschaft werde über diese Arbeitsniederlegungen dann nicht mehr 48 Stunden vorab informieren. “Damit ist die Eisenbahn kein zuverlässiges Verkehrsmittel mehr”, sagte Weselsky.
Nach Angaben der DB habe die Gewerkschaft die Gespräche diesmal vorzeitig platzen lassen. In einer Pressemitteilung wirft die GDL im Gegenzug der Bahn vor, die Verhandlungen nicht lösungsorientiert geführt zu haben. Man habe die Gespräche beendet, weil es der DB “an gutem Willen fehlte, die Verhandlungen mit guten Kompromissen zum Erfolg zu führen”.
Die GDL weist in ihrem Papier explizit darauf hin, dass bei den folgenden Streikmaßnahmen voraussichtlich keine Notfallfahrpläne mehr gewährleistet werden können. Fahrgäste müssten sich demnach auf massive Ausfälle und Einschränkungen im Bahnbetrieb einstellen.
Auch die Deutsche Bahn AG geht davon aus, dass der angekündigte Streik massive Auswirkungen auf den Betrieb haben wird. Der DB-Personalvorstand Martin Seiler kritisierte insbesondere das Vorhaben von unangekündigten “Wellenstreiks”: “Diese sogenannten Wellenstreiks sind eine blanke Zumutung für unsere Fahrgäste.”
Kritik kommt auch vom Fahrgastverband Pro Bahn, der sowohl der GDL wie auch der Deutschen Bahn AG schwere Vorwürfe macht: “Die Tarifpartner machen gerade die Verkehrswende kaputt”, sagte der Vorsitzende von “Pro Bahn” Detlef Neuß der Zeitung Rheinische Post . Er meinte:
“Was jetzt läuft, ist den Fahrgästen nicht mehr zu vermitteln.”
In ihren Forderungen verlangt die GDL unter anderem eine allgemeine Lohnerhöhung von 555 Euro und eine Erhöhung der Zulagen um 25 Prozent. Weiterhin soll es eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro für Voll- und Teilzeitbeschäftigte sowie von 1.500 Euro für Auszubildende geben. Die Ausbildungsvergütung soll um mindestens 324 Euro steigen und bei allen Eisenbahnen angeglichen werden.
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