Es gibt Zufälle im Leben eines Politikers, und es gibt die mangelnde Sorgfaltspflicht im Umgang mit den sozialen Medien und den Tücken und Hürden in der vermeintlich professionellen Nutzung. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek gelingt es aktuell anhand von Beispielen für das fragwürdige Wechselspiel der politischen Forderungen mit der persönlichen Präsentation im Alltagsleben, sich exemplarisch für die tendenziell existierende Widersprüchlichkeit und Unglaubwürdigkeit der einfordernden Politik darzustellen.
Am 1. Juni hatte das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege Bayern einen Twitter-Text in Verbindung mit einem Bild geteilt. Der Beitrag teilt dem Betrachter mit:
“Impfen ist der Weg aus der Pandemie.
Das Thema stand im Mittelpunkt beim fachlichen Austausch mit Vertretern von Moderna im Dienstsitz des Bayerischen Gesundheitsministeriums in München.”
„Impfen ist der Weg aus der Pandemie.“Das Thema stand im Mittelpunkt beim fachlichen Austausch mit Vertretern von Moderna im Dienstsitz des Bayerischen Gesundheitsministeriums in München.Wichtige Informationen zur Impfung unter: https://t.co/iFBOXUVVtT#impfenpic.twitter.com/h7cEnyOnk1
— Staatsministerium für Gesundheit und Pflege Bayern (@StMGP_Bayern) June 1, 2022
Gut zwei Wochen später, am 16. Juni, hat das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) Holetschek zum “RND-Gespräch” geladen. Die Überschrift des dazugehörigen Artikels lautet: “Holetschek vor der Gesundheitsministerkonferenz – Bayern nimmt neuen Anlauf für eine Corona-Impfpflicht”. Da schau her, denkt sich auch der Nicht-Bayer. Ein reiner Zufall? Man weiß es nicht, aber angesichts der Erfahrungswerte aus den zurückliegenden zwei Jahren hat das durchaus ein Geschmäckle.