Bundeswehr bleibt ausgenommen: Ampel-Koalition streitet über Haushaltskürzungen für 2024
Den Vorwurf des Abgeordneten Robert Farle (fraktionslos), dass Deutschland mit zunehmenden Waffenlieferungen immer mehr zur Kriegspartei werde, wies Pistorius von sich. Das Ende der Waffenlieferungen heute bedeute das Ende der Ukraine morgen, so der Verteidigungsminister.
Auch die Kritik von Abgeordneten der AfD-Fraktion an der Duldungspflicht wies Pistorius zurück. Obwohl etwa die einrichtungsbezogene Impfpflicht seit März nicht mehr gilt, gehört die Corona-Impfung immer noch zu den Pflichtimpfungen für Angehörige der Bundeswehr. Bei Verstoß drohen dienstrechtliche Konsequenzen.
Pistorius begründete das Festhalten an der verpflichtenden Corona-Impfung, dass er besonders mit Blick auf den “russischen Aggressor” alles unternehmen müsse, um für die bestmögliche Gesundheit der Bundeswehrsoldaten zu sorgen. In dieser Abwägung werde die Impfpflicht immer noch als nötig erachtet. Da man diese Regel aber permanent evaluiere, so der Verteidigungsminister, schließe er ein Ende dieser Pflicht nicht aus.
Lauterbach: Keine gesonderte Untersuchung der Übersterblichkeit
Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach begann seinen Bericht mit den Bemühungen seines Ministeriums im Ukraine-Krieg. So unterstütze man die Ukraine durch die Lieferung von Prothesen, die Versorgung von Verletzten in deutschen Krankenhäusern, die Ausbildung von Chirurgen und weitere zivile Leistungen.
Zum Zustand des deutschen Gesundheitssystems sagte Lauterbach, es gebe zu wenig Pflegekräfte. Dabei seien die Anerkennungsverfahren für ausländische Pflegekräfte, von denen man zehn Prozent mehr in Deutschland brauche, nicht angemessen. Auch bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens sei man im internationalen Vergleich abgeschlagen und bei der Arzneimittelversorgung gebe es seit Jahren Mängel.