Vor fast drei Jahren hatte Weißrussland einen Präsidenten gewählt. Als Reaktion auf die 80 Prozent der Stimmen, die Alexander Lukaschenko offiziell erhalten hatte, waren zahlreiche Menschen auf die Straße gegangen. Die Protestteilnehmer hatten Neuwahlen und die Freilassung aller inhaftierten Demonstranten gefordert. Keine der Forderungen wurde erfüllt. Hunderte Unzufriedene wurden später festgenommen, viele von ihnen wegen der Organisation von Massenunruhen und der Anstiftung zu sozialem Hass zu Haftstrafen verurteilt. Lukaschenko ist nach wie vor Staatsoberhaupt Weißrusslands.
Laut einem Bericht der Times bilden nun ehemalige Mitglieder des weißrussischen Sicherheitsdienstes Menschen für einen bewaffneten Aufstand aus. Ziel sei es, die Regierung in Minsk zu stürzen. Die Journalisten der Zeitung sprachen mit den Ausgebildeten. Demnach trainieren die Personen bereits seit mehreren Monaten in Poznań. “Wir haben versucht, den friedlichen Weg zu gehen. Der Staat gewinnt seine Freiheit nie ohne Blut”, erklärte einer der Weißrussen mit dem Tarnnamen Deduschka (zu Deutsch: Großvater). “Meine Tochter weiß nicht, dass ich hier bin. Ich habe ihr gesagt, ich spiele Paintball. Aber ich bin hierhergekommen, um mich auf den Kampf um Weißrussland vorzubereiten”, sagte der 42-jährige Freiwillige.