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Bericht: Putins ehemaliger Sonderbeauftragter zur Rehabilitation nach Deutschland gereist

Bericht: Putins ehemaliger Sonderbeauftragter zur Rehabilitation nach Deutschland gereist

Quelle: Sputnik Anatoli Tschubais beim Sankt Petersburger Wirtschaftsforum im Juni 2021

Anatoli Tschubais, Ex-Geschäftsführer des staatlichen Nanotechnologie-Unternehmens Rosnano und ehemaliger Sonderbeauftragter des russischen Präsidenten für Beziehungen zu internationalen Organisationen, sei zur Rehabilitation nach Deutschland gereist. Darüber berichtete die Agentur TASS mit Verweis auf eine mit der Situation vertrauten Quelle. Zuvor war Tschubais in einer Klinik in Sardinien behandelt worden. Auch die italienische Zeitung La Repubblica schrieb, dass Tschubais das Krankenhaus von Olbia verlassen habe. Der 67-Jährige habe positiv auf die Medikation reagiert und sei nach Frankfurt geflogen, wo er weiter behandelt werde.

Der Politiker und Ökonom wurde in einer Klinik auf Sardinien behandelt, wo er zuvor Urlaub gemacht haben soll. Die ehemalige russische Präsidentschaftskandidatin und Moderatorin Xenija Sobtschak meldete Ende Juli unter Berufung auf Tschubais’ Ehefrau, der 67-Jährige sei in “nicht stabilem Zustand” auf eine Intensivstation gebracht worden. “Ihm wurde schlecht. Seine Arme und Beine erlahmten plötzlich.”

Angesichts dieser Beschreibungen entbrannten in sozialen Netzwerken Spekulationen darüber, ob der einstige Vertraute des russischen Präsidenten möglicherweise vergiftet worden sein könnte. Später schrieb Sobtschak, dass Ärzte bei Tschubais das Guillain-Barré-Syndrom diagnostiziert hätten. Außerdem veröffentlichte sie erste Fotos des Politikers.

Das Syndrom ist eine seltene Autoimmunerkrankung. Dabei verliert der Betroffene teilweise die Kontrolle über die Muskeln in den Extremitäten. Die genauen Ursachen des Syndroms sind unbekannt, in den meisten Fällen tritt die Nervenerkrankung nach bakteriellen und viralen Infektionen auf. Vor einem Jahr entdeckten Ärzte den ersten Beweis dafür, dass das Syndrom als eine Komplikation einer COVID-19-Erkrankung auftreten kann.

Tschubais ist langjähriger Politiker. Nach dem Zerfall der Sowjetunion war er für Wirtschaftsreformen verantwortlich und stieg im Jahr 1997 für kurze Zeit auch zum Finanzminister auf. Ab 2020 hatte er das Amt als Sonderbeauftragter des Kreml inne, das er Ende März dieses Jahres niederlegte, rund einen Monat nach Beginn der Militäroperation in der Ukraine. Medienberichten zufolge war er mit dem Krieg nicht einverstanden. Aus dem Kreml hieß es damals lediglich, Tschubais sei “auf eigenen Wunsch” gegangen. Kremlsprecher Dmitri Peskow kommentierte die Meldungen zu Tschubais’ Krankenhausaufenthalt: “Das ist natürlich eine traurige Nachricht, wir wünschen ihm eine baldige Genesung.”

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