Quelle: Gettyimages.ru © Florian Gaertner / Kontributor Uğur Şahin, Vorstandsvorsitzender von BioNTech, vor der Firmenzentrale in Mainz, Deutschland.
Am 21. April informierte die Webseite des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), ein Institut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel mit Sitz in Langen (Hessen), dass für den Impfstoff Comirnaty® des Pharmaunternehmens BioNTech/Pfizer am 4. April 2022 “in der EU die Verlängerung der Haltbarkeitsdauer für Durchstechflaschen für beide Dosierungen und alle Formulierungen von neun auf zwölf Monate” genehmigt wurde. Das PEI ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG).
Das Handelsblatt berichtet, dass aufgrund “umfangreicher Auslieferungen von COVID-Impfstoffen” das Mainzer Pharmaunternehmen von Uğur Şahin seinen Umsatz und Gewinn im ersten Quartal jeweils verdreifachen konnte. Das Unternehmen erklärte:
“Wir haben heute unsere Ergebnisse für das erste Quartal vorgelegt. Wir haben gezeigt, dass wir unsere Wachstumssäulen bei der Behandlung von Infektionskrankheiten und in der Onkologie weiter umsetzen und im ersten Quartal 2022 mehr als 750 Millionen Dosen unseres Impfstoffs COVID-19 in Rechnung gestellt haben.”
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Erst im September des Vorjahres erfolgte demnach eine Haltbarkeitsverlängerung des Impfstoffs Comirnaty® von sechs auf neun Monate. Daraus ergibt sich, dass sich die Haltbarkeit “der Impfstoffchargen, die vor der aktuellen Genehmigung der Haltbarkeitsverlängerung abgefüllt wurden, abhängig vom Zeitpunkt der Abfüllung um drei oder sechs Monate verlängert”, so das PEI. Weiter heißt es:
Durchstechflaschen mit einem Verfalldatum zwischen Dezember 2021 und März 2022 dürfen sechs Monate über das aufgedruckte Verfalldatum hinaus verwendet werden
Durchstechflaschen mit einem Verfalldatum zwischen Juni 2022 und Dezember 2022 dürfen drei Monate über dieses aufgedruckte Datum hinaus verwendet werden
Durchstechflaschen mit einem Verfalldatum zwischen März 2022 und Mai 2022 dürfen sechs Monate über das aufgedruckte Datum hinaus verwendet werden (gemäß der kombinierten Haltbarkeitsdauerverlängerung von neun und zwölf Monaten)
Durchstechflaschen mit einem Verfalldatum zwischen August 2022 und Dezember 2022 dürfen drei Monate über dieses aufgedruckte Datum hinaus verwendet werden.
Alle Durchstechflaschen mit einem Verfalldatum von April 2023 oder danach seien laut dem PEI bereits mit der neu genehmigten Haltbarkeitsdauer von zwölf Monaten gekennzeichnet. Der Chief Financial Officer (CFO) von BioNTech, Jens Holstein, wird im aktuellen Quartalsbericht des Unternehmens mit den Worten zitiert:
“Wir glauben, dass der weltweite Einsatz unseres Impfstoffs wahrscheinlich Millionen von Menschenleben gerettet und einen bedeutenden Einfluss auf die Menschheit gehabt hat. Infolge eines erhöhten Auftragsvolumens … begannen wir das Jahr 2022 mit starken Umsätzen und Erträgen.”
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Der Nettogewinn legte damit von 1,12 Milliarden Euro im Vorjahr auf 3,7 Milliarden Euro im ersten Quartal 2022 zu, so Angaben des Unternehmens zu Beginn dieser Woche. Laut dem Handelsblatt sieht BioNTech-Firmenchef Şahin nach Bekanntgabe der Zahlen sein Unternehmen “damit in einer weiter starken Position, sowohl im Covidbereich als auch mit Blick auf die Ambitionen in anderen Therapiefeldern”. Damit bestätigte er die schon öfter angedeuteten Pläne des Unternehmens, künftig forciert in die Krebsforschung investieren zu wollen. Şahin wörtlich:
“Wir haben unsere führende Position im Bereich der Covid-19-Impfstoffe weiter ausgebaut und ermutigende Daten für unsere CAR-T-Therapie zur Behandlung solider Tumore veröffentlicht. Wir sind überzeugt, dass wir dank unserer Innovationskraft gut aufgestellt sind, um in den kommenden Jahren mehrere Produkte zur Marktreife zu bringen.”
Zur Kooperation mit dem US-Pharmariesen Pfizer heißt es in dem Artikel:
“Biontech und Pfizer teilen sich im Rahmen ihrer Partnerschaft den Bruttogewinn aus dem COVID-Impfstoff-Geschäft, wobei Pfizer den Löwenanteil der Außenumsätze verbucht.”
Die Impfstoff-Umsätze von Pfizer erbrachten damit rund 13,2 Milliarden Dollar Gewinnzuwachs, gegenüber 3,5 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal. Hinzu kam der erste Umsatzbeitrag des COVID-Medikaments Paxlovid von 1,4 Milliarden Dollar.
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Die Forschungsausgaben im Jahr 2022 sollen “auf 1,4 bis 1,5 Milliarden Euro steigen, gegenüber 950 Millionen Euro im Vorjahr”, so Şahin laut dem Handelsblatt. Dabei setze das Unternehmen nicht allein auf die mRNA-Technologie der umsatzförderlichen COVID-Impfstoffe. Ziel sei es, “mit einer “Multiplattform-Strategie” den Ausbau von BioNTech noch weiter “voranzutreiben”.
Im aktuellen Quartalsbericht des Mainzer Milliarden-Unternehmens werden zu aktuellen Impfstoff-Bestellmengen folgende Daten angegeben: “Im ersten Quartal 2022 haben BioNTech und Pfizer rund 750 Millionen COVID-19-Impfstoffdosen in Rechnung gestellt. Bis Ende April 2022 haben die Unternehmen Aufträge für rund 2,4 Milliarden Dosen im Jahr 2022 unterzeichnet.” Zudem wurden die Anleger darüber informiert, dass “im Mai 2022 die Europäische Kommission die Verkürzung des Intervalls zwischen der Erstimpfung und der Auffrischungsimpfung von sechs Monaten auf drei Monate bei Personen ab 12 Jahren” genehmigte.
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