Analyse
PEI rückt Impf-Meldedaten heraus: Über 1.000 geschädigte und neun verstorbene Minderjährige
Sogar über ein Forum für Impfgeschädigte schreibt der Spiegel , so eines von der Sorte, das er kurz zuvor mutmaßlich noch der “Schwurbler-Szene” zugeordnet hätte. Die Nutzer dort berichteten von zahlreichen dauerhaften Komplikationen wie “Sehstörungen, Muskelzuckungen, Herz- und Lungenbeschwerden, Schwindel, Stechen in den Kniekehlen und Waden oder Brainfog”. Die “andauernden kognitiven und neurologischen Störungen” hätten sogar einen Namen: Post-Vac-Syndrom – Syndrom nach Impfung. Betroffen seien meist junge Menschen, vor allem Frauen, heißt es weiter. Und selten bekämen sie adäquate Hilfe. Es gebe bundesweit nur zwei Ambulanzen für die Betroffenen – in Marburg und Berlin.
Nicht selten genug zum Totschweigen?
Allerdings ist der Spiegel bei Weitem nicht das erste Medium, das dieses Thema in den vergangenen Wochen aufgegriffen hatte. Bereits im März hatte der MDR einen Bericht über Impfgeschädigte publiziert. Einige weitere Ableger der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt ARD , darunter der NDR , legten verhalten nach. In den letzten Tagen allerdings scheint sich der Wind auch in anderen Leitmedien etwas gedreht zu haben.
So berichtete der Stern Anfang Juni von einer “fatalen Angst des Paul-Ehrlich-Instituts vor dem Post-Vac-Syndrom”. Die für Impfstoff-Sicherheit zuständige und dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) unterstellte Behörde ignoriere dieses Problem, mahnte das Magazin.
Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND ), das etliche Zeitungen mit Artikeln bestückt, übte sich gar im Versuch, das “Phänomen” namens Post-Vac, an dem offenbar selbst viele Ärzte scheitern, zu erklären. Auch der MDR legte zum wiederholten Male mit ähnlicher Absicht nach. Die Berliner Morgenpost sprang gleichfalls auf diesen Zug auf: “Wenn die Corona-Impfung krank macht”, titelte sie.
Sogar die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ ) nutzte die Gunst der Stunde. Die bekannten Werbeeinschübe, wonach es an der Sicherheit der Impfstoffe trotz allem keinerlei Zweifel gebe und schwere Nebenwirkungen nur sehr, sehr selten aufträten, fehlten natürlich nicht. Allerdings: Selten genug, um sie weiterhin einfach totschweigen zu können, sind die Komplikationen offensichtlich doch nicht.
Mittelschicht ist auch betroffen
Der Krankheitsbegriff “Post-Vac-Syndrom” ist immerhin schon seit einigen Monaten im Umlauf. In Marburg gibt es neben einer “Long-COVID-Ambulanz” auch eine mit dem Namenszusatz “Post-Vac”, ebenso in der Charité. Für etwa ein gesamtes Jahr seien die Wartelisten bereits voll, heißt es dazu. Die Not vieler Geschädigter scheint groß zu sein und zuzunehmen, aber vor allem: Nicht nur die Armen sind davon betroffen, wie es bei vielen anderen Problemen der Fall ist.
Dass auch wohlhabende Menschen Probleme nach der Impfung haben, dürfte sogar der Hauptauslöser dafür sein, dass das Tabuthema Impfschäden im Mainstream angekommen ist. Denn diese Gruppe sorgt für den höchsten Umsatz in der Wirtschaft, besitzt meist mehr oder weniger Kapital, sitzt auf verantwortlichen Posten, wo es nicht zuletzt darum geht, die Corona-Politik umzusetzen, und hat recht häufig auch Kontakte in die Politik oder Unternehmensspitzen. Auf die Gunst der Mittelklasse sind die Regierenden nun einmal angewiesen, und um laute Kritik aus ihren Reihen kommen sie nicht herum.
Wer hat hier geschwurbelt?
Auch ein Karl Lauterbach nicht: Der SPD-Gesundheitsminister macht sich seit Beginn der Pandemie einen Namen als einer der härtesten No-COVID-Strategen. Er steht für strenge Maßnahmen und rigorose Durchimpfung aller erwachsenen Bundesbürger. Im August 2021 hatte er die Impfungen “nebenwirkungsfrei” genannt. Noch im März sah er “das ganze Land in der Geiselhaft dieser Menschen” – sprich: der Ungeimpften. Derlei Aussagen sind freilich längst widerlegt, doch die sonst übereifrig zensierenden “Faktenchecker” scheint das nicht zu stören.
Wer Lauterbach seit Pandemie-Beginn verfolgt, der könnte nun allerdings aus dem Staunen kaum herauskommen: Frei nach dem Motto “Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern” erkennt der Minister nun doch an, dass es Impfschäden gibt, wie der Nordkurier berichtete – freilich ohne gegenteilige frühere Tweets zu löschen. Das Post-Vac-Syndrom müsse “besser untersucht werden”, schrieb Lauterbach auf Twitter – unter Berufung auf den Spiegel- Artikel. Ein kurzes Auftauchen aus der Lauterbachschen Parallelwelt?
Allein dies zeigt, dass der Spiegel eine nicht zu unterschätzende ideelle Macht über das Denken der überdurchschnittlich betuchten Mittelschicht hat. Nicht einmal die ARD hatte es zuvor mit ihren Berichten über Impfgeschädigte vermocht, Lauterbach so ein Eingeständnis zu entlocken. Und auch die meisten anderen Medien schwiegen danach weiter.
Fraglich bleibt dennoch, ob sich die Regierenden und ihr Kampfblatt in einigen Monaten, wenn die Testzahlen so sicher wie das Amen in der Kirche wieder in die Höhe stellen werden, noch an ihre Worte von heute erinnern werden. Eine Rücknahme der Impfpflicht im Gesundheitswesen ist auch nicht zu erwarten. Noch nicht, denn die letzte Messe zu den neuartigen Corona-Impfstoffen ist definitiv noch nicht gesungen. Die Antwort auf die Frage, wer letztendlich wie “geschwurbelt” und Desinformationen verbreitet hat, steht noch aus.
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