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Bloomberg: Russische Ölexporte in den Nahen Osten auf höchstem Stand seit Jahren

Bloomberg: Russische Ölexporte in den Nahen Osten auf höchstem Stand seit Jahren

Quelle: AFP © Karim SahibSymbolfoto: Ein Mann steht im Hafen von Fudschaira in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Im Hintergrung ist ein Öltanker zu sehen.

Deutschland und andere westliche Länder wollen von russischem Öl unabhängig werden und haben vor rund zwei Monaten zunächst ein Teilembargo beschlossen. Die Lieferungen über den Seeweg sind unterbunden, per Pipeline erfolgende Transporte werden zunächst weiterlaufen. Doch damit soll auch in der Zukunft Schluss sein.

Andere Länder in der Welt wiederum gehen andere Wege. Die russischen Lieferungen von Erdölprodukten in den Nahen Osten seien im Juni auf den höchsten Stand seit mindestens sechs Jahren gestiegen. Gleichzeitig seien die Lieferungen nach Europa um rund 30 Prozent zurückgegangen, berichtet die US-amerikanische Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Sie beruft sich in ihrem Bericht auf Daten des Analyseunternehmens Vortexa.

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Demnach importierten die Länder des Nahen Ostens im Juni rund 155.000 Barrel russischen Treibstoff pro Tag, so viel wie seit mindestens Anfang 2016 nicht mehr. Dem Bericht zufolge zeigten die Daten auch, dass die Importe seit Februar rapide zugenommen hätten, als Moskau seine Militäroperation in der Ukraine gestartet hatte. Dies veranlasste die EU-Mitgliedstaaten und andere westliche Länder dazu, Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Jene schließen inzwischen auch die Ölexporte Russlands ein.

Mehr als ein Drittel aller russischen Kraftstoffeinfuhren gingen an den Hafen von Fudschaira in den Vereinigten Arabischen Emiraten, so Vortexa. Bei den russischen Lieferungen handelte es sich hauptsächlich um Schweröl, aber auch um Benzin, Kerosin und Dieselkraftstoff sowie eine Reihe anderer Mineralölprodukte.

Analysten gehen sogar davon aus, dass die russischen Exporte in den Nahen Osten im Juli die vom Juni übertreffen und mehr als 220.000 Barrel pro Tag betragen werden.

Laut Bloomberg machten diese Lieferungen nur einen Bruchteil der gesamten russischen Ausfuhren von Erdölprodukten aus und sind derzeit nicht ausreichend, um den Rückgang der Transporte nach Europa auszugleichen, die von Februar bis Juni um mehr als 500.000 Barrel pro Tag zurückgingen.

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Erst vor wenigen Tagen berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, dass Saudi-Arabien etwa seine Einfuhren von russischem Öl im zweiten Quartal dieses Jahres mehr als verdoppelt habe. Von April bis Juni hätten rund 647.000 Tonnen Öl das Königreich über russische und estnische Häfen erreicht. Im gleichen Zeitraum im Jahr zuvor betrug die Menge noch 320.000 Tonnen. Saudi-Arabien ist zwar selbst der größte Ölexporteur der Welt, verwendet nun aber wohl die Importe aus Russland zur Stromerzeugung und kann dann das eigene Rohöl exportieren. 

Die EU hatte die Einfuhren aus Russland bereits vor dem verabschiedeten Teilembargo schrittweise reduziert, nachdem die USA schon im März russische Öllieferungen verboten hatten. Moskau hält die Sanktionen der EU und der USA allerdings für rechtswidrig und ergreift Maßnahmen zur Diversifizierung der Exporte, einschließlich der Umleitung nach China und Indien.

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