Nach fast zwei Jahren verheerender Sanktionen gegen russische Energiequellen muss man eingestehen, dass sie gescheitert sind. Das geht aus einem aktuellen Beitrag der US-Nachrichtenagentur Bloomberg hervor. Die Nettoeinnahmen Russlands aus Ölexporten beliefen sich im Oktober auf mehr als 11 Milliarden US-Dollar, so die Agentur. Das ist der höchste Wert seit Mai letzten Jahres und gleichzeitig mehr als in jedem Monat vor dem Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine. Bloomberg führt aus:
“Russlands Öleinnahmen in Höhe von 11,3 Milliarden US-Dollar im Oktober machten 31 Prozent der gesamten Netto-Haushaltseinnahmen des Landes für diesen Monat aus. Das war der höchste Wert seit Mai des Jahres 2022 und übertraf damit den Wert eines jeden Monats vor dem Militäreinsatz in der Ukraine.”
Die Autoren der US-amerikanischen Nachrichtenagentur sehen den Grund für diesen Gewinnanstieg in der Nutzung der sogenannten “Schattenflotte” durch Russland. Wie wichtig die Schattenflotte für Moskau sei, liege auf der Hand, so Bloomberg, denn “sie hat in diesem Jahr etwa 45 Prozent des russischen Öls transportiert”. Die Agentur führt aus:
“Das Scheitern der westlichen Sanktionen gegen russische Ölexporte lässt sich auf einer kurzen Bootsfahrt von der griechischen Küstenstadt Gytheio aus beobachten, wo zwei Öltanker mit rostigen Rümpfen und einem Gesamtalter von 57 Jahren nur wenige Meter nebeneinander liegen. Die Identität des Eigentümers und des Versicherers der Schiffe ist schwer zu ermitteln. Sie fahren unter der einzigen Flagge der Welt, die von den Behörden als ‘sehr hohes Risiko’ eingestuft wird. Und der endgültige Bestimmungsort der Gewinne aus dem Handel mit dem russischen Treibstoff ist ein Rätsel.”