Die Veröffentlichung eines Fotos des Entertainers Harald Schmidt beim Sommerfest der Schweizer Wochenzeitung Die Weltwoche sorgt weiterhinim Netz für kontroverse Wahrnehmungen und Stellungnahmen. Das vollkommen unspektakuläre Gruppenbild, aufgenommen auf einer Veranstaltung mit Medienschaffenden und Politikern, zeigt dabei Schmidt mittig stehend, neben Hans Georg Maaßen, dem ehemaligen Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), und dem Journalisten Matthias Matussek. So kommentierte die Spiegel-Mitarbeiterin Müller, Arbeitsschwerpunkt: “AfD, Innere Sicherheit und sexualisierte Gewalt”:
Matthias Matussek, Hans-Georg Maaßen und ja, wirklich, Harald Schmidt. pic.twitter.com/EADLgHwQg4
— Ann-Katrin Müller (@akm0803) August 24, 2023
Nun meinten zwei ehemalige vorteilsnehmende Zöglinge von Harald Schmidt, Klaas Heufer-Umlauf und Jan Böhmermann, sich innerhalb weniger Tage nachdrücklich von ihrem ehemaligen “Vorbild” distanzieren zu müssen. Wenig überraschend provozierte dabei “Krawallschachtel” Böhmermann (Zitat Harald Schmidt) in zuletzt gewohnter Selbstverständlichkeit. Laut einem Bild-Artikel kommentierte Böhmermann in seinem Podcast “Fest & Flauschig” zur Causa “Schmidt-Foto”. Dazu heißt es zitierend:
“Für Böhmermann ist die Zeitung ‘rechtsextrem, wirklich antisemitisch und russlandfreundlich’. Schmidt habe ‘gewusst, welche Leute da rumstehen’.”
Für Böhmermann sei es daher nicht nachvollziehbar, dass Schmidt “überhaupt das Sommerfest der Weltwoche besucht habe”. Bekannt kalkulierend legte der ZDF-Moderator nach, um rein provokativ laut Bild seinen Hörern mitzuteilen:
“Böhmermann zieht auch einen Nazi-Vergleich, spricht von einem ‘Rotkreuz-Dampfschiff nach Paraguay zum Jahresfest des Völkischen Beobachters’. Der Nazi-Zeitung des Dritten Reiches, die gegen Juden hetzte und Hitlers Propaganda verbreitete.”
Die verbale Attacke könnte eine verspätete Reaktion Böhmermanns auf Aussagen Schmidts in einem Interview aus dem letzten Jahr darstellen. Befragt zur Sendung ZDF-Magazin Royal, mit Moderator Jan Böhmermann, antwortete Schmidt:
“Kenne ich gar nicht. Weit unterhalb meiner Wahrnehmungsschwelle.”
Im Jahr 2019 kommentierte Schmidt zur ZDF-Personalie Böhmermann:
“Ich wusste schon früh, dass es Böhmermann als Moderator nie schaffen würde. Aber dass er es als Krawallschachtel sehr weit bringen würde, wusste ich auch. Ich glaube, man wäre ihn dort gerne los. Beim ZDF kotzt man doch im Strahl, wenn man sieht, welchen Ärger er wieder einbringt. Aber irgendein Medienmensch muss denen gesagt haben: Der lässt euch jung aussehen, der sorgt für Klicks und Randale in den Netzwerken, der hat eine große Medienpräsenz. Lasst den mal weiter zappeln.”