Der Westen drängte im UN-Sicherheitsrat darauf, dass der Grenzübergang im Nordwesten Syriens weiterhin für Hilfslieferungen geöffnet bleibt. Syrien hatte angesichts der humanitären Katastrophe infolge eines massiven Erdbebens in der syrisch-türkischen Grenzregion einer vorübergehenden Grenzöffnung zugestimmt. Betroffen war die Region um Idlib, einer Hochburg der Regierungsgegner, die vom Ausland unterstützt werden. Unter anderem im Rahmen der Befreiung von Aleppo wurde den islamistischen Kämpfern freies Geleit nach Idlib zugesichert.
Russland hat nun im UN-Sicherheitsrat einer weiteren Verlängerung der Frist der Grenzöffnung nicht zugestimmt.
Der Außenbeauftragte der EU, Josep Borrell, kommentierte das russische Veto in einer Pressemitteilung. Er verurteilte den Schritt. Die Schließung der Grenze würde weitere humanitäre Hilfslieferungen verhindern, behauptete der Chefdiplomat der EU.
“Da es keine adäquate Alternative zu dem UN-koordinierten Mechanismus gibt, wird die Einstellung der grenzüberschreitenden Lieferung zum Verlust der einzigen Lebensader für mehr als 4 Millionen Menschen im Nordwesten Syriens führen, darunter fast 3 Millionen Binnenvertriebene. Dies wird dem syrischen Volk, das seit mehr als einem Jahrzehnt von Konflikten und den Folgen eines verheerenden Erdbebens betroffen ist, weiteres unnötiges Leid zufügen. Wir fordern die Russische Föderation dringend auf, das Leid von Millionen Syrern nicht unnötig zu verschlimmern.”