Die Idee der EU-Kommission, ein Sondertribunal unter Schirmherrschaft der UNO zu gründen, das sich mit angeblichen Kriegsverbrechen Russlands in der Ukraine auseinandersetzen soll, habe keine einheitliche Unterstützung der EU-Außenminister erhalten, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell auf einem Menschenrechtsforum am Mittwoch. Ende November erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Brüssel wolle für diese Initiative die Unterstützung möglichst vieler Staaten gewinnen, um sie voranbringen zu können. Es werde darüber diskutiert, ob neben dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) noch ein anderes Format nötig sei, um die Straflosigkeit in der Ukraine zu bekämpfen, sagte Borrell. Er gab an, den Vorschlag zum Sondertribunal den Außenministern der EU-Staaten beim Treffen am Montag unterbreitet zu haben. Über das Thema sei diskutiert worden, allerdings ohne konkretes Ergebnis, hieß es. Der EU-Top-Diplomat fügte hinzu, dass die EU mehr Anstrengungen unternehmen sollte, um “gegen die Straflosigkeit zu kämpfen”, kündigte aber keine weiteren Pläne in diese Richtung an.