Zum ersten Mal in der Geschichte Großbritanniens wollen Krankenschwestern und Pfleger im ganzen Land streiken. Sie fordern mehr Gehalt. Nach Ansicht des Vorsitzenden der Konservativen Partei Nadhim Zahawi würde das jedoch lediglich dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Hände spielen. Am Sonntag forderte Zahawi, der auch Minister ohne Geschäftsbereich ist, die Gewerkschaften deshalb dazu auf, ihre Forderungen aufzugeben und “zusammenzukommen”, um Putin eine klare Botschaft zu übermitteln, dass er “Energie nicht als Waffe einsetzen kann”. “Dies ist nicht die Zeit, um sich zu spalten. Wir müssen zusammenkommen, um – wie ich hoffe – Herrn Putin eine klare Botschaft zu übermitteln, dass er Energie nicht auf diese Weise als Waffe einsetzen kann”, sagte der führende Politiker der Tories am Sonntag in einem Interview mit den Sky News.
Nadhim Zahawi tells nurses to "send a very clear message to Mr Putin" by accepting another real-terms pay cut. pic.twitter.com/qQ8NmJTFUf
— Adam Bienkov (@AdamBienkov) December 4, 2022
Laut Zahawi sei die Krise der Lebenshaltungskosten nur dadurch zu bewältigen, “dass wir die Inflation eindämmen und daher bei den Gehältern im öffentlichen und privaten Sektor diszipliniert vorgehen”. Großzügige Lohnerhöhungen würden die von Putin verursachte Inflation hingegen nur weiter verschlimmern. Er fügte hinzu, dass ein großflächiger Streik demnach lediglich ein “gespaltenes” Großbritannien offenbaren würde, während stattdessen aber eine vereinte Front gegen Russlands “illegalen Krieg” nötig sei. “Sie sollten darüber nachdenken, denn das ist genau das, was Putin sehen will – diese Spaltung. Lasst uns nicht spalten, lasst uns zusammenkommen”, beendete Zahawi seinen Versuch, Russland die Schuld an der anhaltenden Krise der Lebenshaltungskosten in Großbritannien zuzuweisen.