Quelle: Sputnik © Maksim Bogodvid (Symbolbild)
“Wir mussten unsere Verkäufe vom europäischen auf den asiatischen Markt umstellen. Der Anteil unserer Verkäufe in Europa ist von 20 Prozent auf unter 5 Prozent gesunken”, stellte Sergei Komyschan, Leiter der größten russischen petrochemischen Holding Sibur, gegenüber der Nachrichtenagentur TASS fest.
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Damit kommentiert er den beispiellosen Sanktionsdruck, dem die russische Petroleum- und Gasindustrie im Jahr 2022 gegenüberstand.
Doch fast alle Schwierigkeiten seien überwunden worden, meint Komyschan. In dem Gespräch mit der Nachrichtenagentur schätzt er die Situation in diesem Bereich im vergangenen Jahr so ein:
“Das vergangene Jahr glich einer Achterbahnfahrt: Alle hofften zuerst auf eine Abschwächung von COVID-19, sahen sich aber einer Welle neuer äußerer Veränderungen gegenüber. Erstens der fehlende Zugang zu Ausstattung, Technologie und Möglichkeit en , eine ganze Reihe von Spezialkomponenten und Chemikalien zu importieren. Außerdem hatten wir viele Einschränkungen beim Export. All dies brachte Turbulenzen in unser Leben. Im Wesentlichen war es notwendig, das gesamte Unternehmen zu mobilisieren, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Das Unternehmen war ziemlich gut vorbereitet, wir haben es geschafft, die größten Herausforderungen in jedem Bereich zu bewältigen. So haben wir beispielsweise von den 749 Produkten, deren Lieferung uns verweigert wurde, 743 ersetzt, sowohl durch alternative Importe als auch durch inländische und eigene Produktion.”
Die Überlebensarbeit, die man im Jahr 2022 leisten musste, habe die Branche entscheidend verändert – und werde dies auch weiterhin tun. Und obwohl die Logistik, wenn man mit dem asiatischen Raum arbeitet, teurer sei als in Europa, seien die Aussichten nicht vergleichbar. “Die Umsatzziele für Asien haben wir weit übertroffen”, so der Leiter von Sibur über die Leistungsbilanz im vergangenen Jahr.
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Derzeit arbeite die russische petrochemische Industrie aktiv für China, entwickele eine Präsenz auf den Märkten Südostasiens, wie Vietnam, Bangladesch, Malaysia und Indonesien, und baue die Zusammenarbeit mit der Türkei aus. “Wir glauben, dass wir uns ernsthaft und langfristig auf diesem Markt etabliert haben”, sagt Komyschan über die Geschäftsentwicklung in der Türkei.
Die volle Last der Wirtschaftssanktionen gegen Russland müsse nun vom europäischen Verbraucher getragen werden, stellt er fest. Der politische Sturm und die Welle von Beschränkungen hätten Lieferketten unterbrochen, die jahrelang einwandfrei funktionierten, und die weltweite petrochemische Industrie stand vor ernsten Problemen. Außerdem seien die russischen Unternehmen unter dem Druck der Sanktionen gezwungen gewesen, von Europa nach Asien abzuwandern. Komyschan betont:
“Jemand musste uns in Europa ersetzen. Derjenige, der vorher nicht nach Europa kam, weil es weniger profitabel war. Damit er davon profitieren konnte, mussten die europäischen Preise gegenüber den anderen Weltmarktpreisen im Durchschnitt steigen, was auch geschah. Deshalb zahlen die europäischen Verbraucher von Petrochemikalien jetzt die weltweit höchsten Preise.”
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