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Brandbrief der Wirtschaft: Deutschland drohen erhebliche Probleme bei der Lebensmittelversorgung

Brandbrief der Wirtschaft: Deutschland drohen erhebliche Probleme bei der Lebensmittelversorgung

Quelle: Gettyimages.ru © ArtMarieDrohen Deutschland leere Lebensmittelregale als Konsequenz der aktuellen Regierungspolitik?

“Die Lebensmittelwirtschaft erlebt gerade die schwerste Krise seit Ende des Zweiten Weltkrieges”, so die einleitende Einschätzung eines offenen Briefes mit dem Titel:

“Es ist 1 Minute vor 12!”

Mehrere Verbände der deutschen Lebensmittelbranche warnen in einem Brandbrief die Regierung nachdrücklich mit dem Hinweis:

“Es drohen erhebliche Versorgungslücken bei der täglichen Lebensmittelversorgung der Menschen in Deutschland. Die Lage ist mehr als ernst!”

Energiekrise: Sozialverband warnt vor Welle der Privatinsolvenzen

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Adressaten sind Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck (Grüne) und der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir (Grüne), so das Zitat der Berliner Morgenpost. In dem Anschreiben heißt es zu dem sich abzeichnenden Szenario im Land:

“Das betrifft in ganz besonderem Maße die besonders energieintensiven Betriebe der mittelständischen Tiefkühl- und Frischewirtschaft, die infolge der Energiekrise vor einer existenziellen Bedrohung stehen.”

Viele Unternehmen im Land befürchten mittlerweile den baldigen Stillstand von Produktionslinien und die Schließung von Kühllogistikzentren für die Lebensmittelverteilung, so der Text des Brandbriefes. Die Realität zeige:

“Manche bereiten sich sogar schon auf eine mögliche Insolvenz vor! Die Ertragslage verschlechtert sich täglich, die Liquiditätssituation wird immer angespannter.”

Gründe für die dramatische Situation fänden sich durch die massive Konfrontation der Branche “mit dramatischen Preissteigerungen für ihre Strom- und Gasversorgung”. Weitere Belastungen finden sich durch:

“(…) gestörte Lieferketten, Personalmangel und Rohstoffknappheit. Diese massiven Kostensteigerungen können die Unternehmen nicht mehr länger durch Einsparungen oder die anteilige Weitergabe in den Verkaufspreisen an die Kunden kompensieren.”

Das Branchen-Magazin Agrar Heute informiert in einem Artikel vom 21. September:

Ein Sturm zieht auf: Die Abgabepreise der Industrie sind 45,8 Prozent höher als im vorigen Jahr. Das ist der höchste Anstieg seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949.” 

Özdemir: "Hunger ist kein Argument für Abstriche bei Biodiversität und Klimaschutz"

Özdemir: "Hunger ist kein Argument für Abstriche bei Biodiversität und Klimaschutz"

Özdemir: “Hunger ist kein Argument für Abstriche bei Biodiversität und Klimaschutz”

Auch für Dünger, Futter und andere wichtige landwirtschaftliche Betriebsmittel würden aktuell “die Preise durch die Decke gehen”. Die Forderungen der Lebensmittelbranche an die drei Adressaten lauten daher:

  • Die Energiebeihilfen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für energieintensive Unternehmen müssen jetzt sehr kurzfristig kommen.
  • Ankündigungen helfen und reichen nicht!
  • Öffnen Sie kurzfristig das Energiekostendämpfungsprogramm für alle mittelständischen Unternehmen in der Tiefkühlkette – für Industrie, Kühlhäuser, Handel und Logistikdienstleistungen.
  • Treiben Sie die Sicherung der Energieversorgung mit höchster Priorität voran!

Der Brief endet mit den unmissverständlichen Worten:

“Sonst bleiben die Kühlschränke und Tiefkühltruhen für die deutsche Bevölkerung bald leer! Handeln Sie JETZT!”

Die Tiefkühlwirtschaft in Deutschland steht für einen Umsatz von rund 15 Milliarden Euro. Zu den Unterzeichnern des Brandbriefes gehören:

  • das Deutsche Tiefkühlinstitut e.V. (dti) (mit 140 Mitgliedern aus allen Teilen der Tiefkühlkette von Industrie über Logistik und Handel)
  • der Verband der Fleischwirtschaft (VdF)
  • der Bundesverband Deutscher Wurst- & Schinkenproduzenten e.V. (BVWS) 
  • der Verband Deutscher Kühlhäuser und Kühllogistikunternehmen e.V. (VDKL) (vertritt über 80 Prozent der gewerblichen Kühlhäuser in Deutschland)
  • der Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels e.V. (BDFI)
  • der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI)
  • der Deutsche Fruchthandelsverband e.V. (DFHV) 

Eine Reaktion seitens der Regierung auf das Schreiben blieb bislang aus. 

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