Um die Energieabhängigkeit von Russland zu verringern, will die Brandenburger Landesregierung die endgültige Stilllegung von zwei Blöcken des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde verschieben. Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) schlug am Donnerstag in einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis90/Die Grünen) vor, als ersten Schritt die sogenannte Sicherheitsbereitschaft für zwei Blöcke des Kraftwerks zu verlängern, die eigentlich in diesem und nächstem Jahr auslaufen soll.
Wie Steinbach in einem Brief an Habeck schrieb, könne damit bei einer Unterbrechung der Erdgaslieferungen aus Russland schnell ein Ersatz für Kraftwerke bereitgestellt werden, die dann abgeschaltet werden müssten. Dietmar Woidke (Brandenburg, SPD), Michael Kretschmer (Sachsen, CDU) und Reiner Haseloff (Sachsen-Anhalt, CDU), Ministerpräsidenten von ostdeutschen Bundesländern mit Braunkohletagebau, gingen bereits am Mittwoch auf Konfrontationskurs mit Habeck, da die Ampel-Koalition den Kohleausstieg nach Möglichkeit von 2038 auf 2030 vorziehen wollte.