Um Frieden in der Ukraine zu erreichen, sollte Kiew über den Status der Krim diskutieren und die Halbinsel möglicherweise abtreten, meint der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva (Lula). Dies berichtete die französische Tageszeitung LeFigaro. Er sagte:
“Vielleicht wird die Krim diskutiert werden.”
In Bezug auf die übrigen Territorien, die Teil Russlands geworden sind, schlug der brasilianische Präsident ein “Umdenken” vor. In der Hauptstadt Brasília erklärte Lula:
“Auch Selenskij kann nicht alles haben wollen. (…) Die Welt braucht Frieden. (…) Wir müssen eine Lösung finden.”
Ende Januar hatte Lula angeboten, bei der Lösung des russisch-ukrainischen Konflikts zu vermitteln. Bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz sprach er sich für die Schaffung eines multilateralen Formats ähnlich der G20 aus. Ihm zufolge sei es wichtig, eine Gruppe von Personen zu versammeln, die “genug Macht haben, um am Verhandlungstisch respektiert zu werden.” Der Präsident versprach, zur Lösung des Konflikts beizutragen, wenn er die Möglichkeit dazu habe. Und er erklärte sich bereit, mit dem russischen und dem ukrainischen Präsidenten, Wladimir Putin und Wladimir Selenskij, zu verhandeln.
Nach Ansicht des brasilianischen Präsidenten kann China ebenfalls eine wichtige Rolle in dem Verhandlungsprozess spielen. Er erklärte, dass die “wirtschaftliche, militärische und politische Bedeutung Chinas und Chinas Beziehungen zu Russland zusammen mit Chinas Meinungsverschiedenheiten mit den Vereinigten Staaten” ein “außerordentliches Potenzial” dafür schaffen.