Von Dagmar Henn
Jedem wird es spätestens bei Corona aufgefallen sein, dass bestimmte Formulierungen immer wieder gebraucht werden. Früher verlief so etwas einigermaßen diskret und wurde nur zu Wahlkampfzeiten aufgedreht. Aber heute kann man den aktuellen Floskeln gar nicht mehr entrinnen.
Die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock scheint sogar einen neuen Rekord anzustreben. Hier als Beispiel ein Tweet mit einer Zählung während eines ihrer jüngsten Interviews:
Ein #Interview mit #Feministerin#Baerbock zeigt, wie die #Politik#Framing und #Wording in die #Medien bringt.Wie eine #Sprechpuppe wiederholt Baerbock ZWÖLF MAL die gleiche #Phrase zum #Angriffskrieg in der #Ukraine.Man fasst es nicht: pic.twitter.com/TdQo4T69xf
— Dr. David Lütke (@DrLuetke) July 19, 2023
So etwas muss man schon geübt haben. Das muss eine Art Drill sein, der dafür sorgt, dass es keines bewussten Impulses mehr bedarf, um “brutaler Angriffskrieg” in einen Satz einzufügen. Man kann es ja nachvollziehen, dass Baerbock das Sprechen etwa so üben muss, wie Rekruten das Marschieren; nur scheinen diese Übungen, die in den Tiefen des Auswärtigen Amtes sicher stattfinden, inzwischen dazu genutzt zu werden, die Propagandadichte zu erhöhen.