Quelle: AFP © Delil Souleiman Das von Kurden geführte Flüchtlingslager al-Hol in Syrien
In Syrien sitzen seit dem Zusammenbruch des “Islamischen Staats” zahlreiche deutsche Staatsangehörige in Haft, die zuvor in das Land gereist waren und sich der Terrorgruppe angeschlossen hatten. Nach Spiegel -Informationen werden nun zehn IS-Frauen und ihre 27 Kinder aus einem “Anti-Terror-Lager” nach Deutschland gebracht. Die zehn Frauen sind zwischen 23 und 36 Jahren alt und stammen aus Bayern, Bremen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. Drei von ihnen haben neben der deutschen noch eine weitere Staatsangehörigkeit.
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Das Auswärtige Amt hat in einer wochenlang geplanten “Geheim-Aktion” zehn deutsche IS-Frauen aus einem Gefangenenlager in Syrien geholt. Nach Spiegel -Informationen flogen die USA die deutschen Staatsbürgerinnen zunächst am Mittwoch in ein Nachbarland Syriens, wo die USA eine Militärbasis unterhalten. Von dort aus sollen die Frauen und ihre 27 Kinder mit einer Chartermaschine vom Typ Boeing 737-800 nach Frankfurt gebracht werden.
Als gravierendster Fall gilt laut Spiegel die 36-jährige Islamistin “Nadine K.” aus Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz. Den Ermittlungen zufolge reiste sie Ende 2014 mit ihrem Mann über die Türkei in den Irak, wo sie sich der IS-Terrorgruppe anschloss. Laut den Ermittlern stand K. und ihrem Mann ab 2015 in Mossul ein geraubtes Haus zur Verfügung, das unter anderem als Lager für Sturmgewehre, Sprengstoff und Pistolen der Terrormiliz diente. Nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft hielt sich das Islamisten-Paar seit spätestens 2016 eine vom IS verschleppte Jesidin als Sklavin. Diese habe im Haushalt und als Dienstbotin arbeiten und sexuelle Übergriffe durch Nadine K.s Mann erdulden müssen. Aus Sicherheitskreisen hieß es, die Frauen hätten nach der weitgehenden Zerschlagung des IS in Syrien in dem von den Kurden bewachten Gefangenenlager Roj eingesessen.
Die USA unterstützen – unter dem Vorwand der Bekämpfung des IS – faktisch kurdische Separatisten in Nordostsyrien. Die provisorischen Gefängnisse und Flüchtlingslager in diesen Gebieten, in denen Tausende Islamisten, aber auch Frauen und Kinder unter katastrophalen Bedingungen festgehalten werden, machten bereits deutlich, dass die US-Besatzer und deren kurdische Verbündete noch nicht Herr der Lage in Nordostsyrien geworden sind. IS-Terroristen hatten Ende Januar einen tödlichen Angriff auf das von den kurdischen Separatisten verwaltete Gefangenenlager in der Stadt Hasake in Nordsyrien gestartet, um dort festgehaltene Dschihadisten zu befreien.
In der Haftanstalt in Hasake waren zuletzt Islamisten aus mehr als 50 Nationen inhaftiert. Die in Nordostsyrien illegal regierende SDF hatte mehrfach an die internationale Gemeinschaft appelliert, eigene Staatsbürger zurückzunehmen, da die kurdischen Separatisten offenbar nicht in der Lage sind, in den Gefängnissen und Flüchtlingslagern für Sicherheit zu sorgen.
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