Die Kosten für Truppenmanöver der deutschen Bundeswehr werden in diesem Jahr voraussichtlich auf 311 Millionen Euro steigen. Laut der Nachrichtenagentur AFP ergab dies eine Antwort des Bundesverteidigungsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sevim Dağdelen. 2022 lagen die Ausgaben der Bundeswehr für Manöver bei 189 Millionen Euro, 2021 sogar bei nur 96 Millionen Euro. Im Vorpandemiejahr 2019 lagen die Kosten für Truppenmanöver bei 250 Millionen und 2018 bei 234 Millionen Euro.
Dağdelen kritisierte die stark gestiegenen Ausgaben für die Bundeswehr. Mit Bezug auf die relativ geringen Ausgaben während der Pandemiejahre sagte die Linken-Politikerin, es sei “einfach skandalös, mit welcher Leichtigkeit die Ampelregierung binnen kürzester Zeit die Ausgaben für Militärmanöver verdoppelt und verdreifacht”. Für andere Vorhaben, etwa die Kindergrundsicherung, sei hingegen kein Geld da.
“Es braucht eine echte Bildungsoffensive in Deutschland statt teurer Truppenübungen für die Bundeswehr.”
Auch unter Ausklammerung der Pandemiejahre zeigt sich ein deutlicher Aufwärtstrend und gegenüber 2019 ein Kostenzuwachs von knapp 25 Prozent. Die gestiegenen Kosten für Manöver spiegeln sich auch in der voraussichtlich höheren Zahl der Bundeswehrsoldaten wider, die 2023 an multinationalen Manövern teilnehmen. Laut Bundesverteidigungsministerium sollen es in diesem Jahr 19.680 Soldaten sein. 2018 waren es 20.150.