Stein des Anstoßes war das Konzert von Pupo (Enzo Ghinazzi) am 15. März auf der Kreml-Bühne in Moskau. Der 68-jährige Popsänger trat zusammen mit russischen Künstlern auf. Wie es auf der Webseite der Veranstaltung heißt, wurden “die beliebtesten Lieder des berühmten Sängers und Komponisten im Duett mit russischen Künstlern aufgeführt.” Der Auftritt sorgte in Italien für Aufsehen, doch der Sänger bestritt, prorussisch zu sein. Er behauptete, eine Botschaft des Friedens zwischen den Nationen vermitteln zu wollen. “Ich glaube, dass Kultur, Kunst und Musik nicht zensiert werden sollten”, betonte Pupo. Er verstehe, dass er zu Hause kritisiert werde, hoffe aber, dass “seine Lieder positive Emotionen hervorrufen.”
Seitdem wurden mehrere seiner Auftritte abgesagt, unter anderem in Litauen. Das Portal Delfi schreibt unter Berufung auf die Veranstalter, dass Ghinazzi dort am 26. April zusammen mit der österreichischen Band Joy und einem weiteren italienischen Musiker hätte auftreten sollen. Der Manager des Konzertsaals zeigte sich “sehr zufrieden” mit der Entscheidung des Veranstalters, Pupo “die Tür zu verschließen.” In einer entsprechenden Stellungnahme heißt es:
“Wir haben gute Nachrichten für alle, denen die russische Aggression in der Ukraine nicht gleichgültig ist. Wir haben soeben vom Veranstalter Legacy Inn die Zusicherung erhalten, dass Enzo Ghinazzi, der vor einigen Tagen im Kreml aufgetreten ist, durch einen anderen Künstler ersetzt wird.”