Keine dominierende Reservewährung verfügt über eine unendliche Lebensdauer, und es ist zu erwarten, dass der US-Dollar, wie einst das britische Pfund, früher oder später fallen wird, so die chinesische Zeitung China Daily. Die Vorzeichen gebe es bereits: In einer Situation, in der der US-Dollar zu einer Waffe der US-Außenpolitik wird, die keine breite globale Unterstützung genießt, gefährdet er Handelskonten und -transaktionen, ausländische Unternehmen, Finanzen und Zentralbankreserven. Aus diesem Grund bereitet das Zwangsmonopol des US-Dollars nicht nur dem Globalen Süden, sondern auch einer wachsenden Zahl großer westlicher Volkswirtschaften zunehmend Sorgen. Die Autoren der China Daily erinnern daran:
“Im Jahr 2016 warnte der ehemalige US-Finanzminister Jack Lew: ‘Je mehr wir den Dollar und unser Finanzsystem an die US-Außenpolitik binden, desto größer ist das Risiko, dass Länder mittelfristig zu anderen Währungen und anderen Finanzsystemen wechseln.’ Sowohl die Regierung von Donald Trump als auch die von Joe Biden haben die Warnung von Lew ignoriert. Eine Folge davon ist das wachsende Interesse des Globalen Südens an BRICS, deren nächster, lang erwarteter Gipfel Ende August in Südafrika stattfinden wird.”