Eine den chinesischen Streitkräften nahestehende Denkfabrik sagt voraus, dass der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine vor dem Herbst 2023 enden wird, berichtet die japanische Zeitung Nikkei am Dienstag unter Berufung auf Quellen, die der chinesischen Regierung nahe stehen. Peking halte die Einschätzung für solide genug, um zu versuchen, die Rolle eines Vermittlers in der Pattsituation zu übernehmen, bevor diese möglicherweise endet, so das Medienunternehmen.
Wie es heißt, wurde die Einschätzung von der Akademie der Militärwissenschaften (AMS) abgegeben, einer in Peking ansässigen Denkfabrik, die direkt der chinesischen Volksbefreiungsarmee unterstellt ist und regelmäßig Empfehlungen an Chinas oberstes militärisches Entscheidungsgremium ausspricht. Die AMS hat ihre Einschätzung des Konflikts bereits im Dezember veröffentlicht, so Nikkei. Die Zeitung erklärt, die Ansicht der Denkfabrik, dass ein Ende der Feindseligkeiten wahrscheinlich relativ bald bevorstehe, habe Peking dazu veranlasst, eine aktivere Rolle bei der Suche nach einer Lösung zu übernehmen.
Weiter gehe die AMS-Prognose, die sich auf eine militärische Simulation des laufenden Konflikts stütze, davon aus, dass dieser “um den Sommer 2023 herum zu Ende geht”, wobei Russland “die Oberhand behält”, berichtet Nikkei. Die Denkfabrik sei der Ansicht, dass sowohl die russische als auch die ukrainische Wirtschaft kaum in der Lage wären, die Feindseligkeiten über den Sommer hinaus aufrechtzuerhalten.