Das chinesische Außenministerium reagierte auf das Kommuniqué der Nordatlantischen Allianz zu den Ergebnissen des ersten Tages des NATO-Gipfels, der am 11. Juli in Vilnius stattgefunden hatte. Die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums Hua Chunying kritisierte diese Erklärung und erinnerte dabei an die Bombardierung Jugoslawiens im Jahre 1999. Sie twitterte:
“Wir haben die Blutschuld der NATO gegenüber dem chinesischen Volk für die Bombardierung der chinesischen Botschaft in Jugoslawien nicht vergessen. Die Länder des asiatisch-pazifischen Raums heißen keine Kriegsmaschinerie willkommen, schon gar nicht eine ‘asiatisch-pazifische Version der NATO’, die eine Blockkonfrontation oder einen neuen Kalten Krieg anheizt.”
Die NATO hatte in dem Kommuniqué behauptet, Chinas hege “Ambitionen und Zwangsmaßnahmen, (die) unsere Interessen, unsere Sicherheit und unsere Werte infrage stellen” und beschuldigte China zugleich, “die auf Regeln basierende internationale Ordnung zu untergraben”. Der NATO-Block betonte:
“Als Verbündete arbeiten wir verantwortungsvoll zusammen, um die systemischen Herausforderungen, die China für die euro-atlantische Sicherheit darstellt, anzugehen und die Fähigkeit der NATO, die Verteidigung und Sicherheit der Verbündeten zu gewährleisten, nachhaltig zu sichern.”
Die NATO kritisierte in dem Kommuniqué auch die Zusammenarbeit zwischen Russland und China und forderte Peking auf, Russlands Sonderoperation in der Ukraine zu verurteilen. Die Militärallianz behauptete, sie sei offen für eine Zusammenarbeit mit China, werde aber ihre eigenen Interessen schützen.
Die diplomatische Vertretung Chinas bei der Europäischen Union erklärte daraufhin, dass Peking seinerseits ebenfalls seine Interessen verteidigen werde und gegen die Osterweiterung der NATO-Allianz sei. Die chinesische diplomatische Vertretung stellte wörtlich fest:
“Jegliche Aktionen, die Chinas legitimen Rechten und Interessen schaden, werden entschieden abgelehnt.”