Nach monatelangen Querelen und widersprüchlichen Aussagen beteiligter Akteure ist Elon Musk nun Eigentümer von Twitter, nachdem die beiden Seiten am 27. Oktober einen 44-Milliarden-Dollar-Deal abgeschlossen haben, um das Unternehmen endgültig an den reichsten Mann der Welt zu verkaufen. In den USA wird medial nun kontrovers diskutiert, ob der neue Inhaber, der seine Twitter-Beschreibung am Vorabend des Vertragsabschlusses vorab auf “Chief Twit” (Chef-Twitterer) aktualisierte, dem vormaligen US-Präsidenten Donald Trump eine Rückkehr auf die Social-Media-Plattform ermöglicht.
Zwölf Tage vor den US-Zwischenwahlen wäre eine positive Rückmeldung Musks an Trump ein eindeutiges Politikum, da schon allein der Sohn Donald Trump Jr. mit seinen aktuell 8,5 Millionen Followern und entsprechenden Beiträgen nicht unwesentliche Unruhe in die demokratischen Wahlkampfereignisse und -Pläne bringt. In einem generellen Statement schrieb Musk am 26. Oktober auf Twitter:
“Das Schöne an Twitter ist, dass es den Bürgerjournalismus fördert – die Menschen können Nachrichten ohne Voreingenommenheit des Establishments verbreiten.”
RT-Chefin Margarita Simonjan fragte unmittelbar am 27. Oktober über ihren Twitter-Kanal bei dem neuen mächtigen CEO zum Thema Kontenlöschung an. Sie schrieb:
“Elon Musk, da Sie für Meinungsfreiheit sind, könnten Sie vielleicht die Sperre von RT- und Sputnik-Konten aufheben und die Schattensperre für mein Konto aufheben?”
Elon @elonmusk, since you’re all for free speech, maybe unban RT and Sputnik accounts and take the shadow ban off mine as well?
— Маргарита Симоньян (@M_Simonyan) October 27, 2022
Bereits im August 2020 wurde die RT-Seite für nicht registrierte Nutzer in der entsprechenden Twitter-Suchfunktion nicht mehr angezeigt. Das Unternehmen hat dann nach und nach die Seite von RT DE für eine Reihe von europäischen Ländern abgeschaltet, darüber hinaus dann ab März 2022 final gesperrt. Im Mai dieses Jahres gab Musk folgendes Statement ab:
“Permanente Sperren sollten extrem selten sein und wirklich nur Konten vorbehalten sein, bei denen es sich um Bots oder Betrugs- und Spam-Konten handelt. (…) Ich denke, es war nicht richtig, Donald Trump zu sperren.”