Am Samstag fand im Bezirk Norddeutschland der Evangelischen Kirche unter dem Motto “Kirche und Corona – was bleibt?” ein Erfahrungsaustausch mit rund 100 Vertretern der regionalen Kirchengemeinden aus Mecklenburg-Vorpommern statt. Darüber berichtete die Evangelische Zeitung am Sonntag. Sowohl der örtliche Bischof als auch die teilnehmenden Pastoren äußerten sich selbstkritisch zur Rolle und zum Verhalten der Evangelischen Kirche in der Corona-Zeit. Der evangelische Bischof aus Greifswald, Tilman Jeremias, legte als Gastgeber der Veranstaltung quasi ein Schuldbekenntnis ab:
“Wo Menschen ausgegrenzt und diskriminiert worden sind, weil sie die Corona-Maßnahmen kritisiert oder sich nicht haben impfen lassen, da sind wir als Kirche schuldig geworden.”
Nicht nur durch viele Familien in Ostdeutschland sei aufgrund von Streit über die Maßnahmen und die Impfung ein Riss gegangen, sondern auch die Evangelische Kirche selbst habe eine Zerreißprobe durchlebt, erklärte Jeremias. Das könne der Kirche doch nicht egal sein. Schließlich sei die Kirche nach seiner Auffassung kein Gesinnungsverein, in dem alle die gleiche Meinung teilen müssten.