Quelle: AFP © Joe Raedle/Getty Images North America Paxlovid, das antivirale COVID-19-Präparat von Pfizer, ist sowohl in den USA als auch in der EU zugelassen. In Deutschland soll die Nachfrage nach dem Medikament jedoch gering sein.
Eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gepriesene COVID-19-Pille könnte für Patienten im Alter zwischen 40 und 65 Jahren von geringem oder gar keinem Nutzen sein, wie eine neue Studie israelischer Forscher nahelegt. Das vom US-Pharmaunternehmen Pfizer hergestellte und unter dem Handelsnamen Paxlovid vertriebene Medikament hat sich jedoch bei über 65-Jährigen als recht wirksam erwiesen.
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An der Studie, die am Mittwoch in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, nahmen 109.000 Patienten teil, die Paxlovid erhalten hatten. Nach der Analyse verschiedener Altersgruppen kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass die Behandlung den Zustand von Patienten im Alter von 40 bis 65 Jahren kaum verbesserte. Gleichzeitig verringerte das Medikament die Zahl der Krankenhausaufenthalte bei Älteren um etwa 75 Prozent, wenn es kurz nach der Feststellung einer Corona-Infektion verabreicht wurde.
Die Untersuchung stützt sich jedoch auf Daten aus dem israelischen Gesundheitssystem und nicht auf die Beobachtung von Patienten in einer nach dem Zufallsprinzip durchgeführten Studie mit einer Kontrollgruppe. Dies stellt eine Abweichung von den Praktiken dar, die als Standard für solche Untersuchungen gelten, heißt es in einem Bericht der Nachrichtenagentur AP . Eine offizielle Stellungnahme des US-Unternehmens Pfizer liegt noch nicht vor.
Die US-Zulassungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) hatte Ende 2021 Paxlovid eine Notfallzulassung für Anwendung bei Erwachsenen und Kindern über zwölf Jahren erteilt, die an chronischen Krankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes und Herzerkrankungen leiden. Laut den von der Nachrichtenagentur AP zitierten Bundesunterlagen wurden in den USA mehr als 3,9 Millionen Rezepte für das Medikament ausgestellt, seit es von den Behörden grünes Licht erhalten hatte.
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Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat sich besonders für Paxlovid eingesetzt, um die Zahl der Krankenhausaufenthalte zu verringern. Die US-Behörden sollen bislang rund zehn Milliarden Dollar für die Beschaffung des Medikaments ausgegeben haben, das im Rahmen der Test- und Behandlungsinitiative der Regierung in Tausenden von Apotheken der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.
In einer E-Mail vom Mittwoch zitierte Kevin Munoz, Sprecher des Weißen Hauses, mehrere andere Studien, die darauf hindeuten, dass Paxlovid dazu beiträgt, die Zahl der Krankenhausaufenthalte bei Menschen über 50 Jahre zu verringern. Laut dem AP -Bericht muss diese Untersuchung jedoch noch in von Experten begutachteten Zeitschriften veröffentlicht werden. Der Sprecher wurde mit den Worten zitiert, dass die “wachsende Zahl von Beweisen zeigt, dass auch Personen im Alter zwischen 50 und 64 Jahren von Paxlovid profitieren können”.
In Deutschland wird das Präparat laut Medienberichten bislang eher zurückhaltend verschrieben. So berichtete der Münchner Merkur vor wenigen Tagen, dass das Medikament bislang insgesamt lediglich nur rund 30.000 Mal verschrieben wurde. In den USA werde es wiederum täglich bei rund 40.000 COVID-19-Patienten eingesetzt.
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