Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) hat auf der Cyber-Sicherheitskonferenz in Potsdam zu mehr Engagement im Kampf gegen Angriffe dieser Art aufgerufen. Virtuelle Angriffe im Zuge des Krieges in der Ukraine verdeutlichten die Notwendigkeit einer Neujustierung der Sicherheits- und Cyber-Politik – auch in Deutschland, sagte sie am Mittwoch. So müsse das deutsche Abwehrsystem beispielsweise “dringend verbessert” werden. Derzeit gebe zu viele verschiedene Abläufe und Einrichtungen, die unkoordiniert arbeiteten, mahnte die Grünen-Politikerin. Deshalb fordert sie:
“Wir müssen unsere Kräfte bündeln, selbst wenn damit eine Anpassung des Grundgesetzes verbunden wäre.“
In diesem Zusammenhang schlug die Außenministerin vor, auch über die Nutzung von bisher noch nicht beschrittenen Pfaden nachzudenken und rief dazu auf, neben Regierungen auch Unternehmen, die Wissenschaft sowie die Zivilgesellschaft ins Boot zu holen. Wie eine solche Zweckgemeinschaft aussehen könnte, veranschaulichte der Vizepräsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz Sinan Selen anhand des gemeinsamen Terrorabwehrzentrums von Bund und Ländern. Schon heute werden dort die Ermittlungen und Erkenntnisse von mehr als 40 deutschen Sicherheitsbehörden gebündelt und austauscht. Es gebe zwar bereits auch ein gemeinsames Zentrum zur Cyber-Abwehr, so Selen, doch müsse dessen Arbeit umfassender und schneller organisiert sein.