Am Montag wurde in der Nachrichtensendung erstmals um 16 Uhr behauptet, russische Truppen hätten das Zentrum von Donezk mit Raketen und Granaten beschossen, dieselben Bilder wurden auch um 20 Uhr gezeigt (RT DE hatte berichtet). In der Zwischenzeit wurde auch durch unsere Redaktion bei ARD-aktuell nachgefragt und dabei zunächst noch einmal die Faktenlage beschrieben:
“Am 13. Juni berichtete die Tagesschau unter anderem über einen massiven Angriff auf einen Markt in der Stadt Donezk im Donbass. Sie sagen, der Angriff sei von russischer Seite erfolgt (Ausschnitt aus der Sendung: 17:05:09 – 17:07:18 Uhr). Anwohner und Journalisten, die zu diesem Zeitpunkt vor Ort waren, berichteten jedoch, dass der massive Beschuss von der ukrainischen Seite erfolgte. Die Verwendung des NATO-Kalibers 155 mm, die von örtlichen Stellen bestätigt wurde, ermöglicht zudem eine klare Zuordnung. Der Ticker Ihrer Redaktion hatte, in Übereinstimmung mit den Nachrichtenagenturen, noch von ukrainischem Beschuss gesprochen.”
Dazu wurden folgende Fragen an die Tagesschau geschickt:
1. Auf welcher Grundlage wurde die Meldung dann für die Tagesschau geändert?
2. Die Stadt Donezk wird seit acht Jahren von ukrainischen Truppen beschossen. Warum sollte sich das plötzlich geändert haben?
3. Die gesamte Nachrichtenlage spricht dafür, dass Ihre Zuweisung als “russischer Beschuss” eine Falschmeldung war. Wie werden Sie diese korrigieren? Welche Schritte werden Sie unternehmen, um den Zuschauern die richtige Information zukommen zu lassen?
4. Entspricht der Umgang mit dieser Meldung den üblichen Standards der Tagesschau in Hinsicht auf journalistische Sorgfalt?