Ukrainische Sturmtruppen im nördlichen Abschnitt der Donbass-Front befinden sich offenbar in einem desolaten Zustand. Die Probleme gehen so weit, dass die Soldaten der 25. Luftlande-Sturmbrigade der ukrainischen Streitkräfte in ihrer Einheit nicht mehr kämpfen wollen. Das teilten sie in einem Videoaufruf an die Öffentlichkeit mit.
In dem Video, das 13 Minuten dauert, schilderte ein Soldat des Dritten Regiments ausführlich zahlreiche Missstände in seiner Kompanie, deren Kommandeure die Kämpfer bei ihren Einsätzen bereits mehrfach im Stich gelassen haben – nämlich tagelang ohne Wasser, Nahrung, medizinische Versorgung, Militärgerät, Kommunikationsmittel und Munition. An einer Stelle in seiner Rede nannte er deren Befehle sogar “verbrecherisch”, als es um den Befehl ging, ein von den russischen Truppen zurückgelassenes Dorf zu “säubern”.
“Bevor wir in den Einsatz gingen, sagte der Kommandeur: Dort gibt es nur Okkupanten, es gibt keine Zivilisten dort, schießt auf alle Häuser, Fenster, Autos, werft Granaten in die Keller.”
Der Soldat berichtete, dass es nicht möglich war, jedes Gebäude und Keller im Dorf zu inspizieren. Die Sturmtruppe musste in einem der Häuser übernachten. Am frühen Morgen sahen sie eine junge Frau, die mit einem drei Monate alten Baby aus einem danebenliegenden Keller herauskam. Als die Soldaten ihren Vorgesetzten darüber in Kenntnis gesetzt hatten, sagte der nur: “Das passiert eben auch, es ist Krieg.”
“Ich denke also, dass es sich um einen verbrecherischen Befehl handelte”, kommentiert der Soldat die Aufforderung zur “Säuberung”.