Der Chef der NATO-Logistikabteilung, Generalleutnant Alexander Sollfrank, schlug die Schaffung eines sogenannten “Militärischen Schengen” vor, um den Transport militärischer Ausrüstung innerhalb der EU zu optimieren. Derzeit behindern bürokratische und logistische Hindernisse den freien Fluss von Waffen innerhalb des Blocks, was seiner Meinung nach die Fähigkeit des Westens, auf unerwartete Konflikte an seiner Peripherie zu reagieren, lähmen könnte. Aber nicht nur der Inhalt dieses Vorschlags ist von Bedeutung, sondern auch sein Zeitpunkt.
“Der Stellvertreterkrieg der NATO gegen Russland durch die Ukraine scheint sich dem Ende zuzuneigen”, und zwar aus den Gründen, die in der zuvor verlinkten Analyse erläutert werden. Dementsprechend wird in dem Bloomberg-Bericht über den Entwurf der EU-Sicherheitsgarantien für die Ukraine auffallend kein Wort über gegenseitige Verteidigungsverpflichtungen verloren, wie sie Kiew seit Jahren anstrebt und die wesentlich zur jüngsten Phase dieses fast zehn Jahre andauernden Konflikts beigetragen haben. Sollfranks Vorschlag scheint daher diesen sich abzeichnenden Deeskalationstendenzen zu widersprechen.