Bei den 7. deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen bezog Bundeskanzler Olaf Scholz Stellung. Er sagte:
“Wir sind an einem wirtschaftlichen Decoupling von China nicht interessiert.”
Auch US-Außenminister Antony Blinken sagte bei seinem Besuch in China, dass die USA zwischen De-Risking und Decoupling unterscheiden würden. Laut einem Medienbericht antwortete darauf ein hochrangiger Vertreter des chinesischen Außenministeriums, dass das Ergebnis gleich bliebe, wenn die USA ihre Politik des Decoupling lediglich begrifflich neu verpacken würden. Man bewege sich weg von Stabilität und gemeinsamen Chancen und Möglichkeiten.
Die Kritik ist berechtigt, denn obwohl westliche Vertreter offiziell zurückweisen, Decoupling von China anzustreben, deuten konkrete Vorhaben genau in diese Richtung. Pünktlich zum Besuch des chinesischen Premierministers Li Qiang gab eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums bekannt, dass es Hinweise darauf gebe, dass die Verwendung von Technologie des chinesischen Huawei-Konzerns die Sicherheit der Bundesrepublik beeinträchtigen könnte.
Der außenpolitische Blog German-Foreign-Policy merkte in diesem Zusammenhang an, dass bisher jeglicher Beweis für die These fehle, dass Huawei seine Technologie für Spionage missbraucht. Die Befürworter eines Verbots würden den Hinweis jedoch mit dem Argument kontern, dass die Vorstellung abwegig sei, erst einen Beweis finden zu müssen. Es sei im Gegenteil ganz grundsätzlich davon auszugehen, dass die Technologie von Huawei nicht zu kontrollieren ist. Dieses Argument gelte für Technologien aus anderen Ländern freilich nicht.