Im Rahmen eines bekannten russophoben Beißreflexes titelte die Bild-Zeitung in den frühen Morgenstunden des 6. Juni ihre Wahrnehmung zu den Ereignissen und berief sich bei der Formulierung der Schlagzeile alleinig auf die Mutmaßung des ukrainischen Präsidenten Selenskij. So titelte die Bild zuerst:
“Russen sprengen riesigen Staudamm in der Ukraine.”
Kurze Zeit später wurde die Online-Version der mutmaßlichen Beschuldigung dann korrigiert. Nun hieß es lediglich noch:
“Riesiger Staudamm in der Ukraine gesprengt.”
Dabei übersahen die Redakteure jedoch die Meldung von 07:32 Uhr auf dem Portal Twitter. Diese lautet auch am späten Vormittag noch unverändert:
Er fasst 18,2 Mrd. Kubikmeter Wasser – Russen sprengen riesigen Staudamm https://t.co/vLuodqNhyJ
— BILD (@BILD) June 6, 2023
Auf der Bild-Webseite wurden zudem keinerlei Änderungen am Artikeltext vorgenommen. Hier heißt es auch weiterhin den ukrainischen Präsidenten zitierend:
“‘Russische Terroristen. Die Zerstörung des Staudamms des Wasserkraftwerks Kachowka beweist der ganzen Welt nur, dass sie aus jedem Winkel des ukrainischen Landes vertrieben werden müssen’, schreibt Selenskij auf Telegram.”