Die Sanktionen des Westens kommen Russland zugute – russische Öleinnahmen steigen an
In den USA gab es sogar ein Verbot auf privaten Goldbesitz ab dem Jahr 1933. Bürger waren damit gesetzlich verpflichtet worden, “freiwillig” ihr Gold weit unter Wert an den Staat auszuhändigen, andernfalls drohten hohe Strafen. Das Verbot auf privaten Goldbesitz dauerte bis in die 1970er Jahre. Mit ähnlich drakonischen Gesetzen führten das auch die Regierungen Australiens und Großbritanniens ein, jeweils in den Jahren 1959 und 1966.
Normalerweise wurde jedes Land, das als ein Exportland mit signifikanten Bodenschätzen am gewöhnlichen Status quo der Herrschaft in Washington zu rütteln versuchte, prompt zurechtgewiesen. Oft mit erschütternder oder verheerender Gewalt, wie am Beispiel des libyschen Staatsoberhaupts Muammar al-Gaddafi wieder vorgeführt wurde. Seine Vision einer “Afrikanischen Union”, die eine an Gold gebundene Währung verliehen bekommen sollte, wurde rasch unterbunden, indem ein durch die USA eingefädelter Regierungssturz Libyens 2011 erzwungen wurde, der Gaddafi einen grausamen, öffentlich bejubelten Tod einbrachte.
Zwar geht es bei einem andere, dem folgenden Beispiel nicht direkt um Gold, aber im Jahr 2000 hat Saddam Hussein es geschafft, über die UNO-Gremien seine Forderung durchzubringen, künftige irakische Erdöl-Verkäufe im Petro-Euro – statt im üblichen, dominanten Petro-Dollar – bezahlen zu lassen. Hier war nicht einmal die Rede vom irakischen Dinar, wie wir es heute am russischen Fall des Rubels beobachten. Aber es reichte aus, über eine offensichtliche Kriegslüge der USA den Irakkrieg salonfähig zu machen, Hussein zu entmachten, später hinrichten zu lassen, um den Petro-Dollar beizubehalten und den Irak noch bis 2013 in einen zehnjährigen Krieg hineinzuziehen, mit einer Million an zivilen Opfern.
Schon wieder Souveränität
Russland unterstreicht – für alle ersichtlich – sein Streben nach Selbstbestimmung. Ein Land kann nicht selbstbestimmt agieren und existieren, wenn die Finanzentscheidungen woanders getroffen werden. Die Entkopplung des Rubels vom westlichen Finanzsystem und seine daraus resultierende Stärkung sind Symptome einer Neuentdeckung und Wiederaufnahme der eigenen Souveränität, die lange Zeit verloren geglaubt war. Diese fußt auch auf der Suche nach ebenbürtigen Handelspartnern und der gegenseitigen Achtung. Der Westen hat sich hierfür mittlerweile bereits disqualifiziert.
Abschließend sei erwähnt: je mehr die weiter oben erläuterten Prozesse beleuchtet werden, desto fantastischer klingt die Annahme, man hätte das jetzige Resultat in Washington, Brüssel und Berlin nicht einmal im Ansatz als zumindest entfernte Möglichkeit antizipieren können.
Wenn diese “größten Geister” ökonomischen und politischen Denkens im Westen so mutmaßlich blind und stur zu sein scheinen, dann bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder die Blindheit und Sturheit sind aufrichtig und authentisch – zurückzuführen auf eine rasant zerfallende Qualität kritischen Denkens in den Führungsgremien des Westens. Oder es handelt sich um eine pragmatisch kalkulierte Absicht, die westliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung einer inneren, “kontrollierten Sprengung” zuzuführen.
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