Von dem Mantra des deutschen Bundeskanzlers Scholz, es werde “keine deutschen Alleingänge” geben, bleibt immer weniger übrig. Er hatte anderen Ländern die Genehmigung zum Re-Export von Leopard-2-Panzern erteilt und die Lieferung von 14 Leopard-2-Panzern aus Beständen der Bundeswehr erst gegeben, nachdem Frankreich angedeutet hatte, etwa 30 Leclerc-Panzer in die Ukraine zu schicken und nachdem die USA angekündigt hatten, Abrams-Panzer an Kiew zu liefern. Kaum hatte Scholz die deutschen Leoparden freigegeben, kassierte Frankreich seine Ideen wieder und die USA meldeten, dass sie gar keine Abrams-Panzer der Exportversion vorrätig hätten und dass bis zum Beginn ihrer Lieferung wohl ein Jahr vergehen werde.
Auch die anderen Länder, die Deutschland so sehr gedrängt hatten, endlich den Re-Export der Leopard-2-Panzer in die Ukraine zu erlauben, wurden nach dem grünen Licht aus Deutschland plötzlich sehr zurückhaltend mit konkreten Zusagen, Leopard-2-Panzer aus ihren Beständen nach Kiew zu schicken.
De facto ist damit genau das eingetreten, was Scholz offiziell nie wollte: Deutschland hat den Re-Export der Leopard-2-Panzer im Alleingang genehmigt und liefert auch die meisten Panzer an die Ukraine, denn nun hat das Verteidigungsministerium die Ausfuhr von bis zu 178 Leopard-1-A5-Kampfpanzern in die Ukraine genehmigt und außerdem mitgeteilt:
“Die Finanzierung und Instandsetzung der Panzer sowie die Ausbildung ukrainischer Streitkräfte erfolgt in enger Abstimmung mit europäischen Partnerländern der Bundesrepublik Deutschland.”