Der deutsche Zoll betrachtet die Einfuhr von Privatautos aus Russland als Grund für deren Beschlagnahme aufgrund von EU-Sanktionen. Dies berichtet das russische Medienunternehmen RBK unter Berufung auf eine offizielle Erklärung des deutschen Zolls. Der Begriff “Einfuhr” umfasse demnach jede Art von Warenverkehr, einschließlich gewöhnlicher Pkw-Reisen.
Zuvor hatten zahlreiche Autofahrer beklagt, dass ihnen bei der Einreise in die Bundesrepublik die Pkws weggenommen würden. Sie berichteten darüber in den vergangenen Wochen in den sozialen Netzwerken. Wie das Nachrichtenportal Business FM schreibt, sei ein Einwohner Moskaus mit seinem Auto auf einer Fähre von Lettland zum Hafen Travemünde unterwegs gewesen. Als er die Fähre verlassen wollte, sei er von der Polizei angehalten worden. Es sei ihm mitgeteilt worden, dass er gegen Sanktionen verstoße und nicht mit einem russischen Auto einreisen dürfe. Sein BMW X2 im Wert von rund 40.000 Euro sei daraufhin beschlagnahmt worden. Auch ein Strafverfahren sei eingeleitet worden.
Die Fälle häuften sich, berichten weitere russische Autofahrer. Mehrere Betroffene sollen mittlerweile einen Anwalt beauftragt haben. Mindestens ein Fall sei an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet worden.
Wie Business FM erklärt, hätten Autofahrer mit russischen Kennzeichen im Mai noch kein Problem gehabt, mit ihren Fahrzeugen in das Bundesgebiet einzureisen.