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Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes sind in Deutschland im Oktober 2022 92.954 Menschen gestorben. Wie die Behörde bereits am vergangenen Dienstag mitteilte, sind dies 14.560 Fälle mehr für den Oktober als im Durchschnitt der vorherigen vier Jahre. Die darauf resultierende Übersterblichkeit beträgt 19 Prozent. Von einer Übersterblichkeit spricht man, wenn in einem bestimmten Zeitraum deutlich mehr Menschen versterben als üblich.
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Zu Beginn des Monats Oktober waren die Sterbefallzahlen sowie ihre Differenz zum Vergleichswert deutlich angestiegen, beide Werte gingen Ende des Monats jedoch zurück. Auch die Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19 erreichten in der Monatsmitte zwischenzeitliches Maximum. Allerdings können diese die Übersterblichkeit nur zum Teil erklären, wie die Behörde mitteilte.
Die genaue Ursache für die Übersterblichkeit ist dem Statistischen Bundesamt zufolge derzeit unklar. Die Alterung der Bevölkerung wirke sich demnach nur geringfügig zu den Vergleichswerten der Vorjahre aus. In welchem Ausmaß weitere Faktoren zu den erhöhten Zahlen im Oktober beigetragen haben, lässt sich derzeit nicht einschätzen. Zu dieser Frage können die später vorliegenden Ergebnisse der Todesursachenstatistik zusätzliche Hinweise geben, so die Behörde.
Doch nicht nur in Deutschland ließ sich eine Übersterblichkeit feststellen. Wie aus Berechnungen des Netzwerks EuroMOMO hervorgeht, zeigte sich in anderen Ländern ein ähnlicher Trend. Während in den Septemberwochen nur für wenige Länder erhöhte Sterbefallzahlen ausgewiesen worden waren, betraf dies im Oktober immer mehr Länder. Im Gegensatz zu den Nachbarländern, die eine niedrige beziehungsweise moderate Übersterblichkeit aufweisen, wird für Deutschland für zwei Oktoberwochen eine hohe Übersterblichkeit ausgewiesen.
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